Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 107. Sitzung / Seite 40

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Apropos Verhöhnung. Der Herr Bundeskanzler hat vor den Nationalratswahlen gesagt, kein Euro, kein Cent komme vom Steuerzahler, eine Wirtschaftsplattform werde das bezahlen. – Das Archiv ist der Feind des Bundeskanzlers, meine Damen und Herren!

Wie schaut die Wirklichkeit aus? – ÖVP und FPÖ haben längst beschlossen, dass die Steuerzahler diese Eurofighter bezahlen müssen. Wie viel, Herr Bundeskanzler, be­kommt eigentlich der Eurofighter-Werber Gernot Rumpold von diesem Steuergeld? Sie wissen schon, meine Damen und Herren, das ist der Ex-FPÖ-Sekretär, der jetzt der Werbeguru des BZÖ ist, der auch von der FPÖ kassiert, der einen Auftrag vom Sozial­ministerium in der Höhe von 4 Millionen € bekommen soll und der das österreichische Bundeswappen illegal im Ausland verwendet. (Oh-Rufe bei der SPÖ.)

Herr Bundeskanzler, jetzt sagen Sie einmal am 60. Geburtstag der Republik: Was sind das für Zustände?

Minister Bartenstein hat maximale Transparenz bei den Gegengeschäften versprochen und angekündigt, auf einer Homepage werde das alles nachvollziehbar sein. Wissen Sie, was im Rechnungshofbericht zur Transparenz steht? – Dass sich die Abrechnung und Anerkennung der Gegengeschäfte der Minister selbst vorbehält! (Abg. Parnigoni: Unglaublich!)

Ja, meine Damen und Herren, für wie dumm will man eigentlich die Bevölkerung ver­kaufen? Da wechselt bei einer Modefirma der Eigentümer – und das ist dann ein Ge­gengeschäft um 18 Millionen €? Da werden 78 500 € für eine einzige Unterrichtsstunde veranschlagt. Da werden LKW-Bestandteile im Ausland erzeugt – und das alles wollen Sie uns als Gegengeschäfte unterjubeln? (Abg. Dr. Matznetter: So patschert muss man einmal sein!)

Apropos „die Bevölkerung für dumm verkaufen“. In der Steiermark hat die Frau Klasnic angekündigt (Abg. Amon: Die Frau Landeshauptmann! So viel Zeit muss sein!): 1 Milliarde € an Gegengeschäften für die Steiermark und Tausende Arbeitsplätze.

Wie schaut denn die Realität aus, meine Damen und Herren? – Gefahr, Lärm und Dreck hat die Steiermark! Kein einziger Arbeitsplatz ist durch Gegengeschäfte geschaf­fen worden. Das Red-Bull-Projekt in Spielberg – mit EADS – ist ein Trümmerhaufen! (Zwischenruf des Abg. Neudeck.)

Meine Damen und Herren! Diese Politik wird im Herbst bei der Landtagswahl abge­wählt werden! (Beifall bei der SPÖ.)

Es haben sich Vertreter der FPÖ und des BZÖ immer wieder für einen Untersuchungs­ausschuss ausgesprochen: Herr Dolinschek, Herr Prinzhorn, Herr Haider, Herr Scheuch und so weiter. Heute können Sie den Beweis dafür antreten, ob es Ihnen ernst damit ist, meine Damen und Herren, oder ob das gilt, was gestern im Leitartikel des „Kurier“ stand: „Muskelspiel ohne Spaßfaktor“. (Abg. Neudeck: Haben Sie eine eigene Meinung auch außer dem „Kurier“?)

Entweder stimmen Sie heute mit, Herr Scheibner, oder Sie verschonen uns bitte in Hinkunft mit blauer Großmäuligkeit! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.24


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Murauer. 5 Mi­nuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Parnigoni: Bei der Wahrheit bleiben, Herr Murauer!)

 


16.24.30

Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Herr Gusenbauer! Herr Cap ist im Moment nicht hier – vielleicht Herr Darabos ersatzweise! Sollten Sie einmal Gele-


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