Präsident Dr. Andreas Khol: Die letzte Wortmeldung hiezu kommt von Frau Abgeordneter Mag. Becher. 2 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.
21.14
Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte mich den Ausführungen der Kollegin Lunacek anschließen und begrüße auch sehr, dass wir mit diesem Antrag diesen Gedenktag beschließen. Aber wir wissen, dass diese 5 000 Jahre alte Praxis leider nicht nur in afrikanischen Ländern vorkommt, sondern auch bei Migrantinnen in Österreich. Laut Schätzungen der Afrikanischen Frauenorganisation in Wien gibt es in Österreich rund 8 000 Opfer weiblicher Genitalverstümmelung. Jährlich sind weitere hundert Frauen davon betroffen, und die meisten davon fahren dazu nach Afrika, und zwar mehr als 80 Prozent.
Aufklärungsarbeit ist in diesem Bereich
ganz, ganz notwendig. Wien fördert auch eine Beratungsstelle, wo medizinische
und psychische Beratung angeboten wird. Die Mittel reichen jedoch nicht ganz
aus. Das heißt, dass auch der Bund aufgefordert ist, da Mittel zur Verfügung zu
stellen. Ich erwarte mir von der Bundesregierung, dass weibliche
Genitalverstümmelung dezidiert als Asylgrund anerkannt wird. Das ist im Rahmen
der Novellierung des Asylgesetzes bis jetzt nicht vorgesehen – zum
Leidwesen sehr viel betroffener afrikanischer Migrantinnen. – Danke schön.
(Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP und der Abg. Mag. Lunacek.)
21.16
Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Ein Schlusswort wird vom Berichterstatter nicht gewünscht.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die dem Ausschussbericht 939 der Beilagen angeschlossene Entschließung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. Frau Kollegin Haidlmayr, Sie sind auch dafür? – Damit ist das einstimmig angenommen. (E 103.)
Bericht des Außenpolitischen Ausschusses über den Antrag 406/A (E) der Abgeordneten Mag. Ulrike Lunacek, Kolleginnen und Kollegen betreffend rasches Handeln gegen massive Menschenrechtsverletzungen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den Darfur-Provinzen (Sudan) (940 d.B.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zum 37. Punkt der Tagesordnung.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Die Debatte eröffnet Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Mag. Regler. Seine Wunschredezeit beträgt 2 Minuten. – Bitte, Herr Kollege.
21.16
Abgeordneter Dipl.-Ing. Mag. Roderich Regler (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Ende des 19. Jahrhunderts begann der Wettlauf der europäischen Mächte um Kolonien im Inneren Afrikas. Vor allem England und Frankreich konkurrierten damals heftig miteinander, was zu der bekannten Faschoda-Krise führte.
Als deren Lösung wurden die Einflusssphären der beiden Mächte, dann auch mit den anderen Ländern, abgesteckt, und das Ergebnis dessen ist, dass Grenzen entstanden