Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 131

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macht in der Ausübung der Rechte keinen Unterschied zwischen Oppositions- und Regierungspartei. Es war daher selbstverständlich das geschäftsordnungsgemäß ver­briefte Recht der Österreichischen Volkspartei, gestern einen Dringlichen Antrag einzu­bringen, und zwar zu einem sehr wohl dringlichen Thema, nämlich zur Arbeitsmarkt­situation in Österreich. (Abg. Dr. Glawischnig: Sehr dringlich!)

Drittens, Frau Abgeordnete Glawischnig, mache ich Sie darauf aufmerksam, dass die Geschäftsordnung eine sehr klare Regelung für Vertretungsfragen festlegt: dass näm­lich ein Staatssekretär selbstverständlich befugt ist, jeden Bundesminister – und damit selbstverständlich auch den Bundeskanzler – hier im Parlament zu vertreten.

Damit es alle wissen: Der Herr Bundeskanzler war heute in Kärnten, und zwar in einer wichtigen Frage, nämlich im Sinne einer Konsenserzielung in der Ortstafelfrage, und er befindet sich jetzt bei einem seit langem geplanten Termin, nämlich der offiziellen Feier des Burgenländischen Landtages – Frau Abgeordnete Pfeffer nickt, sie weiß es – zum Festakt 60 Jahre Österreich.

Ich denke, dass es gut ist, dass Franz Morak hier im Parlament ist und der Herr Bun­deskanzler bei diesem Festakt des Burgenländischen Landtages und damit würdig die Republik Österreich vertritt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.04


Präsident Dr. Andreas Khol: Weiters zur Geschäftsbehandlung: Herr Klubobmann Scheibner. – Bitte.

 


15.04.33

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Selbstverständlich ist es das Recht jedes Abge­ordneten, hier die Anwesenheit von Regierungsmitgliedern zu verlangen. Darüber wird der Nationalrat zu befinden haben.

Es ist aber auch das Recht eines Regierungsmitgliedes, sich entsprechend der Ge­schäftsordnung und der Bundesverfassung hier im Hohen Haus vertreten zu lassen, wenn es durch andere Termine verhindert ist. Und genau das geschieht heute bei dieser Dringlichen Anfrage.

Andere Bewertungen, dass Dringliche Anfragen von verschiedenen Fraktionen nicht aktuell sind, gerade wenn es um den Arbeitsmarkt geht, sind, wie ich meine, nicht Ge­genstand von Geschäftsordnungsdebatten, sondern das ist politisch zu bewerten. Und ich glaube, jeder wird auch politisch bewerten, was es heißt, wenn Abgeordnete hier der Meinung sind, dass der Kampf um Arbeitsplätze, dass der Kampf um den Arbeits­markt nicht von großer Aktualität sei.

Vor dem Hintergrund dessen, dass man hier in einer entsprechenden Zeit, auch in einer interessanten Zeit für die mediale Berichterstattung diese wichtige Debatte, die wir jetzt vor uns haben, führen soll, wäre es auch überhaupt nicht sinnvoll – wenn ohnehin jeder weiß, dass der Herr Bundeskanzler im Burgenland ist –, jetzt die Sitzung zu unterbrechen, eine Stunde oder eineinhalb Stunden zu warten und dann mit einiger Verspätung in diese Debatte einzugehen.

Deshalb ist klar, dass auch meine Fraktion diesem Antrag der Grünen nicht zustim­men wird, sondern geschäftsordnungsmäßig korrekt wird Herr Staatssekretär Morak Herrn Bundeskanzler Schüssel hier vertreten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

15.06


Präsident Dr. Andreas Khol: Weiters zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Klubob­mann-Stellvertreter Schieder zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


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