Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 168

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teilnehmen zu dürfen. (Abg. Dr. Wittmann: Das ist doch Unsinn!) Österreich nützt ganz einfach die Nähe des europäischen Marktes.

Es geht auch darum, dass wir Arbeitsplätze sichern, dass wir den österreichischen Wirtschaftraum stärken (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald); und mit diesen Euro­fighter-Gegengeschäften können wir das sicher bewerkstelligen.

Das Eurofighter-Projekt, Kollege Kräuter, ist kein „Kriegs- und Rüstungsprojekt“ in überdimensionaler Form, es ist kein „Skandal- oder Vertuschungsprojekt“, es ist kein „Deal“ und keine „Schiebung“ und kein „Milliardengrab“, wie Sie es in unzähligen Pres­seaussendungen festgestellt haben. (Abg. Reheis: Was ist es ...?)

Das Eurofighter-Projekt ist ein Sicherheits- und Friedensprojekt, für das jedes Land in Europa seinen Beitrag leisten muss. Es ist ein Solidaritätsprojekt, für das jedes Land Verantwortung trägt. Und es ist ein europäisches Wirtschaftsprojekt.

Gehen Sie in sich! Denken Sie darüber nach, wie ernst Sie die Sicherheit nehmen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Dr. Witt­mann: Unsinn!)

16.41


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Kogler. Wunschredezeit: 8 Minuten. – Ich stelle Ihnen die Uhr entsprechend ein, Herr Kollege. (Abg. Scheibner – in Richtung des sich mit einer Unterlagenmappe zum Rednerpult begebenden Abg. Mag. Kogler –: Die Argumente kennst du eh auswendig! Es sind eh immer dieselben!)

 


16.41.46

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes! Meine Herren Minister! Wenn mein Vorredner gesagt hat, Abgeord­nete hätten ohne ersichtlichen Grund den Ausschuss verlassen (Rufe bei der ÖVP: Ja, richtig!), dann ist das offensichtlich (Abg. Gahr: Kindergarten!) auf die Blickdichte Ihrer politischen Gläser zurückzuführen.

Jedenfalls darf ich in Erinnerung rufen, dass wir, was die Frage betrifft, ob ein Unter­suchungsausschuss das adäquate Instrument für diesen Vorgang ist und was von diesen Dingen im Rechnungshofausschuss behandelt werden soll, schon länger hin- und herpendeln. Es ist eine berechtigte Debatte.

Ich sage Ihnen nur: Wenn es um Fragen wie Vertragsoffenlegung oder teilweise Ein­schau in Punkte, die nicht der militärischen Geheimhaltung oder besonderen geschäft­lichen Geheimhaltungspflichten unterliegen, geht, wenn es darum geht, ob in dieser Republik im einzigen Gremium, wo das zurzeit stattfinden kann – weil es auf Grund Ihrer Weigerung keinen Untersuchungsausschuss gibt –, überhaupt Zeugen zu diesen Vorgängen aussagen können, wenn es darum geht, gibt es eine klare Handhabe in § 40 der Geschäftsordnung für Auskunftspersonen. Wenn jedoch all das – und zwar nicht erst jetzt, sondern seit über einem Jahr! – massiv behindert und jetzt letztlich sogar verhindert wird, dann werden Sie doch nicht erwarten, dass wir als Oppositions­abgeordnete Ihrem Beispiel folgen und diesen Machinationen der Regierung, vor allem der Mehrheit hier, noch beiwohnen (Abg. Murauer: Was verstehen Sie unter Machina­tionen?) – ich könnte auch sagen: Schmiere stehen! Das werden Sie doch nicht im Ernst erwarten! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischen­rufe bei Abgeordneten der ÖVP und der Freiheitlichen.)

Auf welche Vorgänge bezieht sich das? – Zum Beispiel auf die Weigerung, die Zeugen zu laden! Das ist der Punkt. (Abg. Scheibner: Das sind keine Zeugen im Rechnungs­hofausschuss! – Abg. Neudeck: Das sind Auskunftspersonen!) Wir haben Ihnen näm­lich noch einmal die Gelegenheit gegeben, etwa den Chef der Beschaffung oder den


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