Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 116. Sitzung / Seite 17

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tausend Arztstellen in Österreichs Krankenanstalten ginge und um Mehrkosten von einigen Hundert Millionen für die Krankenhausträger. Das sind im Regelfall die Länder, zum Teil auch die Gemeinden. Das ist etwas, was für unser Gesundheitswesen nicht wirklich gangbar und nicht wirklich finanzierbar wäre. Ganz abgesehen davon – ich wiederhole das –, dass mit dem derzeit geltenden Status quo in Sachen Ärzte­arbeitszeiten, gerade auch in Krankenanstalten – diese Regelung ist ja noch nicht so alt –, alle Beteiligten zufrieden sind und auch die Vertreter der Ärzteschaft, auch des ÖGB dies in dieser Beziehung mittragen.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Abgeordneter Öllinger. – Bitte.

 


Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Herr Bundesminister! Österreich hat im inter­nationalen beziehungsweise europäischen Vergleich überdurchschnittlich lange Arbeits­zeiten und ein relativ flexibles Arbeitszeitregime. Warum, Herr Bundesminister, sprechen Sie sich entgegen dem Beschluss des Europäischen Parlaments für noch längere Arbeitszeiten aus?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Ich weiß nicht, sehr geehrter Herr Abgeordneter, woher Sie Ihre Interpretation meiner Position nehmen. Ich habe mich nicht für eine Verlängerung von Arbeitszeiten ausgesprochen, weder hier im Hohen Haus noch sonst wo. (Abg. Öllinger: Oja!) Ganz abgesehen davon ist es auch nicht richtig, dass Österreich im internationalen Vergleich besonders lange Arbeitszeiten hätte. Es gibt Studien, wonach Österreich im Schnitt ... (Ein Mit­arbeiter von Vizekanzler Gorbach steht – hinter Bundesminister Dr. Bartenstein – an der Regierungsbank.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Kann man den Herrn Minister ungestört seine Frage beantworten lassen? – Mitarbeiter haben eigentlich auf der Regierungsbank nichts verloren. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein (fortsetzend): Wir waren bei der Länge der Arbeitszeiten. Jüngste Studien sagen, dass in Österreich etwa 10 Prozent länger gearbeitet wird als in Deutschland. Wahrscheinlich ist das mit ein Grund, warum es uns ein Stück besser geht.

Wenn Sie aber nach Japan, in die USA oder woandershin schauen, so werden Sie sehen, dass es dort Jahresarbeitszeiten von 1 800 bis 2 000 Stunden gibt. Wie gesagt: Wir sind fleißige Leute, wir arbeiten viel, aber es gibt andere, die arbeiten auf Jahresbasis gesehen noch deutlich mehr als wir Österreicher.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Damit ist der zweite Fragenkomplex beantwortet. Ich freue mich, dass das in 15 Minuten gelungen ist, dass kurze Antworten gegeben und kurze Fragen gestellt wurden.

Den nächsten Fragenkomplex leitet Frau Abgeordnete Felzmann ein. – Bitte.

 


Abgeordnete Carina Felzmann (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Frage lautet:

114/M

„Welche Schwerpunkte hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit für Jugendbeschäftigung gesetzt?“

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


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