Vielleicht können wir damit das dritte Ziel erreichen, nämlich dass sich mehr junge Männer verstärkt der sozialen Arbeit zuwenden, denn das werden wir in Zukunft brauchen, um den Pflegebereich tatsächlich aufrechterhalten zu können, eventuell später auch über freiwillige soziale Leistungen.
Viertens ist in diesem Zusammenhang auch ein Anreiz für das freiwillige Engagement jetzt zu schaffen, das heißt, im Anschluss an den Zivildienst soll es die Möglichkeit einer Verlängerung von drei Monaten geben, in welchen der Betroffene eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung hat und die Freiwilligenförderung auf 500 € angehoben wird.
Darüber hinaus wollen wir die Ableistung des Dienstes erleichtern. Wir streben flexiblere und zusätzliche Zuweisungstermine an, damit Beruf und Studium besser planbar werden und vor allem auch die freiwillige Verlängerung leichter wahrgenommen werden kann. (Bravorufe und Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Auch die Zivildienstagentur wird stärker mit dem Servicegedanken für den Zivildienstleistenden, aber auch für die Träger befasst werden, auch sie soll dem Rechnung tragen.
Fünftens: die Dauer des Zivildienstes. Ich halte die Verkürzung auf neun Monate, also um ein Viertel der derzeitigen Zeit, für absolut gerechtfertigt, denn auch die Träger müssen diese Übergangszeit verkraften. Wir müssen bedenken, dass wir jetzt um ein Drittel mehr Zivildiener benötigen, um den heutigen Stand aufrechterhalten und die Leistungen, die ich anfangs angesprochen habe, sicherstellen zu können. Das heißt, wir brauchen in Zukunft auch weiterhin eine ausreichende Zahl von ausgebildeten Zivildienern.
Der sechste Punkt, den ich ansprechen möchte, betrifft natürlich auch die Verbesserung für die Trägereinrichtungen, insbesondere Sozial- und Behinderteneinrichtungen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte auch hier dafür danken, dass diese Neufassung möglich war. Ich möchte den Mitgliedern der Zivildienstreformkommission unter dem Vorsitz von Präsidentem Fredy Mayer für die geleistete Arbeit danken: Es wurde ja ein sehr umfangreicher Bericht verfasst. Vor allem möchte ich aber auch allen beteiligten Vertreterinnen und Vertretern der Hilfs-, Pflege- und Rettungseinrichtungen für ihre konstruktiven und auch kritischen Beiträge sowie für ihre Hinweise ein Dankeschön sagen. Schließlich möchte ich den Beamtinnen und Beamten vor allem für die konsequente und professionelle Umsetzung dieses Paketes danken, an dem hier gearbeitet wurde.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte vor allem den Parlamentsfraktionen für die aktive Beteiligung an diesem Erneuerungsprozess ein Dankeschön sagen. Wir haben versucht, alle Meinungen ernsthaft zu prüfen, in den Entscheidungsprozess einzubinden und nach größter Machbarkeit auch umzusetzen. Der Zivildienst wird, wie es verfassungsgemäß vorgesehen ist, auf der Grundlage eines breiten parlamentarischen Konsenses verkürzt und gleichzeitig wesentlich attraktiver gestaltet. Damit glaube ich – und ich bin überzeugt davon –, dass ein wichtiger Beitrag für die soziale Sicherheit auch im Interesse der Zivildiener geleistet werden kann. Ich möchte noch einmal ein herzliches Danke für den breiten Konsens sagen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
14.40
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. – Bitte.