Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 30

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Mich macht das auch betroffen, was in Krško vor sich geht. Es geht nicht nur darum, ob ein neuer Block gebaut und hochgefahren wird, sondern es geht ja auch darum, dass der jetzige Block bereits auf einer Erdbebenlinie steht. Die steirische ÖVP hat jahrelang eine Werbekampagne geführt, aber auch nicht mehr. Die Grünen sind nicht unterstützt worden. Wir sind nach Slowenien gefahren, haben uns sogar vor das Kraft­werk gesetzt. Nun mögen Sie über so etwas schmunzeln, aber auch das könnte die Aktion eines engagierten Abgeordneten sein.

Sie haben Steuergeld in die Hand genommen, eine Inseratenkampagne geführt, zwei­mal mit Landeshauptmann Haider – damals noch eine wunderbare Achse, man erin­nert sich: Schwarz-Blau, Steiermark-Kärnten –, und haben das Geld der Steuerzahle­rInnen zum Fenster hinausgeschmissen, um Aktivitäten zu bewerben, die nicht statt­gefunden haben. Das ist Ihr ganzes Konzept! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abge­ordneten der SPÖ.)

Das erleben wir bis in die Bundesregierung hinein. Das Ganze hat ja eine originär stei­rische Handschrift, auch wenn sich Herr Lopatka jetzt wieder irgendwo im Verstecken üben will.

In der Steiermark ist auch der Bezug zur Unglaubwürdigkeit in Ihrer Atompolitik durch die 380-kV-Leitung gegeben. Damit wird Österreich zur Atomdrehscheibe in Europa. (Abg. Mag. Molterer: Das darf nicht wahr sein!) Das ist keine Steiermark-Leitung, denn die wird dort nicht gebraucht. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.) Die Stei­ermark-Leitung wird als solche nicht gebraucht, die gibt es schon. Sie betreiben Atomstromtransit auf Steuerzahlerkosten, und jetzt verneigen ... (Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Glauben Sie, was Sie sagen?)

9.43


Präsident Dr. Andreas Khol: Ist das Ihr Schlusssatz, Herr Abgeordneter?

(Beifall bei den Grünen für den das Rednerpult verlassenden Abg. Mag. Kogler.)

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hornek. Auch seine Redezeit beträgt 5 Minu­ten. – Bitte.

 


9.43.38

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Geschätzter Herr Kollege Kogler, ich werde versuchen, Licht ins Dunkel der Energiepolitik der Grünen zu bringen. Ich bin Ihrer Partei an und für sich sehr dankbar dafür, dass sie dieses Thema für die Aktuelle Stunde gewählt hat (demonstrativer Beifall der Abg. Mandak), weil dies die Möglichkeit bietet, über ein wichtiges Thema der Gegenwart, nämlich die Energiepolitik, und über das zentrale Thema der Zukunft zu diskutieren. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Wie gefällt Ihnen der Atomkurs Ihrer Schwesterpartei in Deutschland? Sagen Sie einmal!) – Frau Kollegin Glawischnig, Ihnen werde ich noch Zeit widmen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eines muss uns ganz klar sein: Energie hat viele Gesichter. Auf der einen Seite strahlende Großstädte, beinahe uneingeschränkte Mobilität, aber auf der anderen Seite auch brennende Ölfelder wie im Irak und ein zerstörtes Atomkraftwerk wie in Tschernobyl. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Sagen Sie etwas zum Atomkurs von Frau Merkel!) Ich kenne niemanden in diesem Haus, der sich für die Atomkraft einsetzt. Ganz im Gegenteil! Österreich ist jenes Land, das in diesem Zusammenhang eine klare Linie vertreten hat, es hat ein Atomkraftwerk, ob­wohl es gebaut wurde, zugesperrt und geht auch in dieser Frage einen klaren und kon­sequenten Weg, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Diese Bundesregierung stellt im Speziellen unter Beweis, dass sie das Thema „er­neuerbare Energie“ ernst nimmt. Quasi über Nacht, innerhalb von zwei Jahren wurde


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