Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 85

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in Österreich können stolz darauf sein, dass wir eine sehr hohe Beschäftigungsquote bei Frauen haben, die auch ständig steigt. (Abg. Mag. Wurm: Angeblich!)

Tatsache ist aber, dass trotz ständig steigender Beschäftigung auch die Arbeitslosig­keit bei den Frauen zunimmt; sie nimmt gerade bei jenen Frauen, die ohne Schulab­schluss dastehen, überproportional zu. Auch in typischen Frauenbranchen nimmt die Arbeitslosigkeit immer mehr zu. Daher setzt gerade diese Offensive der Regierung an der richtigen Stelle an, nämlich im Bereich der Qualifikation für Frauen, und ich sehe sehr positiv, dass die Qualifikation von Frauen insbesondere bei handwerklich-techni­schen Berufen und neuen Technologien forciert wird und nicht nur, wie Frau Kollegin Weinzinger in einer Aussendung angibt, in Gesundheits- und Pflegeberufen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Diese Regierung investiert nicht nur in Forschung und Entwicklung, um für die Zukunft qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und diese zu sichern, sondern es werden jetzt mit mehr als 108 Millionen € ganz konkrete Initiativen zur Ausbildung und Qualifizierung von Frauen gesetzt. Auch wenn es die Opposition nicht wahrhaben will: Die Regierung setzt sich sehr wohl und mit voller Kraft ganz ge­zielt für die Anliegen der Frauen ein! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordne­ten der ÖVP.  Abg. Gradwohl: Das glauben Sie doch selbst nicht! – Abg. Neudeck: Sie glaubt es nicht, sie weiß es!)

12.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zum Wort gelangt Frau Abgeord­nete Dr. Moser. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


12.53.11

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Ich fasse mich aus Zeitgründen kurz.

Herr Bundeskanzler, leider haben gerade jene Menschen, die wenig verdienen und aufs Pendeln angewiesen sind, von Ihren Maßnahmen praktisch gar nichts! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Das, was Sie hier präsentieren, ist ein Flickwerk. – Ich zitiere Landeshauptmann Erwin Pröll aus Niederösterreich: Das ist ein Flickwerk und beschämend.

Zum Beispiel bekommt eine Verkäuferin aus Donnerskirchen im Burgenland, die teil­zeitbeschäftigt ist, 950 € brutto verdient, in Wien arbeitet und täglich von Donners­kirchen nach Wien pendelt, jetzt von der Pendlerpauschale nichts, und sie wird auch in Zukunft nichts bekommen. Aber gerade in diesem Sektor sollten wir ja helfen! Gerade diese Frauen sollten wir unterstützen. Gerade den Niedrigverdienern sollten wir Ver­besserungen zukommen lassen. Da aber versagen Sie, Herr Bundeskanzler! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Deshalb möchte ich gerade im Namen der PendlerInnen, die wenig verdienen, die wirklich aufs Auto angewiesen sind und bessere öffentliche Verkehrsmittel brauchen, folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen betreffend sozial und ökologisch gestaffelte Sofortmaßnahmen für Pendlerinnen und Pendler eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1066 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteu­ergesetz 1988 und die Reisegebührenvorschrift 1955 geändert werden (1096 d.B.)

 


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