Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 94

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gibt. Sie behaupten ja, es wäre noch nicht im Dauerbetrieb. Sie haben die Möglichkeit, und wir erwarten uns, dass Sie hier handeln. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.09


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Witt­auer. – Bitte.

 


13.10.46

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Abgeordneter Krainer kann es einfach nicht lassen. Es ist bei den Ausschüssen so: Hundertmal wird eine Erklärung abgegeben, und dann zitiert er aus irgendwelchen Berichten oder sonst irgendwelche Dinge, die wahrscheinlich sogar aus dem Zusam­menhang gerissen worden sind.

Minister Pröll hat im Ausschuss ganz klar Antworten gegeben, aber Sie wollen sie nicht hören, Sie wollen sie nicht zur Kenntnis nehmen (Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Er hört nicht zu!), sondern Sie machen da Parteipolitik, die auf dem Rücken der Österrei­cher ausgetragen wird. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Es geht um ein Endlager!)

Frau Abgeordnete Glawischnig! Da Sie die Frage der Sicherheit ansprechen: Erstens einmal hat es immer Parteienkonsens gegeben in der Antiatompolitik. Den haben Sie verlassen. Und wenn ich die Sicherheit für Österreich hernehme, dann muss ich sagen, in dem Entschließungsantrag steht drinnen: „auf Basis des Expertengutachten alle er­forderlichen Schritte zu unternehmen, um allfällige Gefahren für Österreich abzuwen­den“. Das ist weiter reichend als Ihre 100 Kilometer. Unter Umständen kommen unsere Experten zu dem Ergebnis, dass 100 Kilometer gar nicht reichen.

Und jetzt kommt noch etwas erschwerend dazu, das haben Sie vergessen. Beim Aus­schuss ist eine Abgeordnete von Ihnen sogar so weit gegangen, der österreichischen Bundesregierung zu unterstellen, dass wir ein Schweizer Endlager wegen Seibersdorf unterstützen, damit wir den eigenen radioaktiven Müll entsorgen können. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ja, sicher! Das ist es doch!) Wissen Sie was? Ich schäme mich hin und wieder dafür, dass Sie da heraußen Antiatompolitik mit großem Fragezei­chen betreiben und nicht diese Bundesregierung in ihren Bemühungen unterstützen, für die Sicherheit Österreichs zu sorgen.

Und wenn ich die vielen Zuhörer da anschaue, hoffe ich, sie bilden sich eine Meinung darüber, wie Sie Politik für die Zukunft verstehen. Wir machen Politik für die Zukunft, Frau Abgeordnete. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Sagen Sie mir inhaltlich, warum Sie kein klares Nein zum Atomendlager sagen!)

13.12


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Von der Regierungsbank aus zu Wort ge­meldet hat sich Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte.

 


13.12.43

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ich bin sehr froh darüber, dass wir heute mit diesem Antrag die Möglichkeit haben, einmal mehr über die Frage des Antiatomkurses der österreichi­schen Bundesregierung und auch dieses Hauses zu diskutieren.

Wir haben in der Vergangenheit – und wir werden das auch in Zukunft tun – in dieser Frage der Bewertung der Atomkraft als Energiequelle für die Zukunft einen klaren Standpunkt eingenommen. Egal, wer wo in Europa auf Atomkraft setzt, findet nicht unsere Unterstützung, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


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