Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 216

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se Dinge debattiert. Die Opposition und auch wir haben Fragen an die Frau Außen­ministerin gestellt. Sie hat bereitwillig Auskunft gegeben, und es ist zumindest in den Ausschüssen nichts mehr übrig geblieben.

Es sind dazu auch Anfragen, auch von meiner Fraktion, eingebracht worden. Es ermit­telt die Justiz, und wir alle wollen doch hoffen, meine Damen und Herren, auch von der Opposition, dass es sich um einen kriminellen Akt von Einzeltätern, sage ich hier ganz deutlich, handelt und dass daher keine Verallgemeinerungen gemacht werden können.

Zur Gesamtzahl von Visa-Erteilungen in diesem Zeitraum: 1,3 Millionen Visa-Erteilun­gen, und jetzt geht es darum, 4 000 Fälle zu überprüfen. Und dann wird man sehen, in welchen Fällen es wirklich zu Rechtsverletzungen gekommen ist.

Das muss aufgeklärt werden, und zwar lückenlos und restlos. Wir haben aber immer – und auch Sie von der SPÖ, wenn ich mich erinnern kann, als Sie noch in der Regie­rung gewesen sind – diese Meinung gehabt, dass dann, wenn die Justiz prüft, wenn etwa der Rechnungshof prüft, wenn es, so wie jetzt, einen Sonderausschuss gibt – ich hoffe, Sie von der SPÖ werden Ihrem ehemaligen Minister Jankowitsch Ihr Vertrauen schenken –, dann ist noch nicht die Zeit, an die Einsetzung eines Untersuchungsaus­schusses zu denken.

Viele der Fragen, die Sie in Ihren Anfragen hier gestellt haben, lassen sich hoffentlich durch diese Ermittlungen aufklären beziehungsweise auch durch parlamentarische An­fragebeantwortungen.

Ich glaube, gerade in Fragen des Außenamtes und der Außenpolitik sollte man beson­ders sensibel vorgehen – und nicht solche kriminellen Vorkommnisse dazu verwenden, um die Außenpolitik als solche in Diskussion zu ziehen.

Wenn es notwendig ist – das ist doch selbstverständlich –, wird sich niemand hier im Hohen Haus auch einer anderen Untersuchungsmethode verschließen, aber jetzt sol­len einmal die Behörden und soll diese Sonderkommission untersuchen.

Hüten wir uns davor – vor allem auch was das Ansehen Österreichs im Ausland an­langt –, all diese Dinge parteipolitisch zu verallgemeinern und ein Bild entstehen zu lassen, das wir doch hoffentlich alle nicht wollen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.55


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Ich erteile es ihr.

 


19.55.25

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! In einer Sache sind sich hier alle vier Parteien einig, dass wir nämlich den beiden Vorla­gen, die hier auf der Tagesordnung stehen, die Zustimmung erteilen werden, und zwar dem Abkommen mit Slowenien, was die Visa-Ausstellungen betrifft – das halten wir durchaus für sinnvoll und richtig – sowie der Anti-Korruptionskonvention der Vereinten Nationen, die hier auf der Tagesordnung steht und die tatsächlich auch für uns, so wie Transparency International das gesagt hat, ein Meilenstein in der Frage der Bekämp­fung der Korruption ist. Damit wird das erste Mal ein globales und rechtlich bindendes Instrument gegen die Korruption beschlossen.

Das ist tatsächlich ein Meilenstein, und ich bin sehr froh darüber, dass das heute auf der Tagesordnung steht und dass alle vier Parteien dem die Zustimmung geben wer­den.

Aber natürlich ist es schon, sage ich einmal, ein guter Zufall, dass dieses Abkommen heute auf der Tagesordnung steht, denn darin geht es auch um die Verantwortung der


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