Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 20

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gibt das Lese-Screening, und dieses Lese-Screening wird noch ausgebaut. Wir wollen schon in den dritten Klassen der Volksschule und auch schon früher in den weiter­führenden Schulen feststellen: Können die Kinder sinnerfassend lesen? Je nachdem, was dabei herauskommt, müssen die Trainingsprogramme, die Übungsprogramme an­gesetzt werden.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Brosz, bitte.

 


Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Frau Bundesministerin! Im Zusammenhang mit dem Gesetz zu den Pädagogischen Hochschulen stand auch zur Diskussion, ob auch KindergärtnerInnen in Österreich eine universitäre, eine Hochschulausbildung bekom­men sollen. Im Gesetz ist das jetzt nicht vorgesehen, obwohl selbst der Berufsverband meint, dass die Aufgaben, die jetzt anstehen, zum Beispiel gerade in der sprachlichen Frühförderung in den Kindergärten, auf Grund der derzeitigen Ausbildungsvorausset­zungen nicht wirklich zu erfüllen sind.

Ich frage Sie daher: Warum sind Sie der Meinung, dass Österreich de facto als einzi­ges europäisches Land KindergärtnerInnen nicht an Pädagogischen Hochschulen aus­bilden soll?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Ministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ers­tens ist Österreich nicht das einzige europäische Land, und zweitens ist das eine Frage der Entwicklung. Wir haben jetzt 52 Pädagogische Akademien, Institute, die wir zu­nächst einmal zusammenführen müssen. Das ist eine riesige Organisationsaufgabe, das ist eine riesige Personalentwicklungsaufgabe, das ist eine riesige Umstellung.

Weiterentwicklungen in verschiedene Richtungen sind in den kommenden Jahren durchaus möglich, aber für einen derartigen Schritt braucht man eine breit angelegte Diskussion. Nicht hü und hott, schreiben wir das ganz schnell in das Gesetz hinein! Dazu braucht es eine breit angelegte Diskussion sowohl mit den Gemeinden, die ja Kindergartenerhalter sind, als auch mit allen anderen Zuständigen.

Wenn Sie von der wichtigen Sprachförderung reden, möchte ich Ihnen sagen, da ken­ne ich ein sehr schönes Modell in Vorarlberg. Dort gibt es Institute für Sozialdienste, und dort sind LogopädInnen, die eine eigene Ausbildung haben, angestellt und bieten diese Sprachheilschulung auf höchstem Qualitätsniveau an.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Mag. Gaßner, bitte.

 


Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Frau Bundesministerin! Mein Vorredner hat schon die Frage nach den KindergärtnerInnen und deren Ausbildung in Pädagogischen Hochschulen gestellt.

Es geht aber nicht nur um Lehrerinnen und Lehrer, um Kindergärtnerinnen und Kinder­gärtner, sondern es geht darum, in Zukunft auch Freizeitpädagogen auszubilden. Denken Sie daran, in Zukunft auch diesen Zweig in die Ausbildung mit hineinzuneh­men?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Es gibt derzeit zahlreiche Angebote an den Pädagogischen Akademien. Es gibt keinen nor­mierten Beruf, der Freizeitpädagoge heißt, aber es gibt Ausbildungen im Bereich der Horterzieher/Horterzieherinnen, der Heimerzieher/Heimerzieherinnen. Wir werden die-


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