Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 28

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Das heißt, mit 1 100 Absolventen ist nach Aussage der Ärztekammer der jährliche Be­darf in Österreich gedeckt.

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Dr. Bleckmann.

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Frau Minister, was werden Sie tun, um in Österreich die Deckung des Bedarfs an Absolventinnen und Absolven­ten und damit an österreichischen Ärztinnen und Ärzten sicherzustellen?

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Es ist durch geeignete Maßnahmen auf alle Fälle sicherzustellen, dass genügend Öster­reicher und Österreicherinnen studieren. Wir haben drei Vorschläge erarbeitet. Ich habe diese Vorschläge – nämlich erstens die Wohnsitzregelung, zweitens die Safe­guard-Klausel, drittens die besondere Universitätszulassung für diejenigen, die einen Studienplatz in ihrem Heimatland haben – auf Ebene der Kommission und auf Ebene der deutschen Verantwortlichen bereits diskutiert.

Eine von diesen drei Möglichkeiten sollten wir für das Studienjahr 2006/2007 umset­zen. Ich werde bereits im nächsten Jahr, Anfang des nächsten Jahres einen Vorschlag dazu vorlegen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Grü­newald, bitte.

 


Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Der Rechnungshof hat kürzlich festgestellt, dass nach Ausgliederung der Medizin diese nicht kostenneutral geführt werden kann. Auf Grund dieser Budgetdefizite gibt es Pro­bleme in der Ausbildung, in der Bewältigung von Studierendenströmen.

Sie haben kürzlich mit der Volksrepublik China ein Übereinkommen abgeschlossen, das eine wechselseitige Anerkennung von Studienabschlüssen beinhaltet. Fürchten Sie nicht, wenn die Situation an österreichischen Universitäten weiter eskaliert, dass es für unsere Studierenden bald attraktiver und chancenreicher sein könnte, an einer der Pekinger Universitäten zu inskribieren, als in Innsbruck, Graz oder Wien?

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wer die Verhältnisse an Universitäten in anderen Ländern kennt, der braucht da nichts zu befürchten. Ich fürchte diese Annahme von Ihnen auch nicht. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neudeck: Ein Sprachproblem hätte man auch!)

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Bayr, bitte.

 


Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Frau Bundesministerin, es soll ja Politikerinnen und Politiker geben, die solche Bedarfserhebungen an sich schon für einen Freibrief zur Studienplatzbewirtschaftung sehen.

Würden solche Bedarfserhebungen zur Methode werden, um den freien Hochschul­zugang zu beschränken, zum Beispiel in Architektur, in Jus, in Soziologie, in was auch immer, in allen anderen Fächern, dann würde ich Sie fragen wollen: Welche Bedarfs­erhebungen sind Ihnen sonst noch bekannt – wir sprechen ja da, was den Arbeitsmarkt betrifft, über die Jahre 2011, 2012 und später –, und für wie seriös halten Sie diese?

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Frau Bundesministerin, bitte.

 


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