Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 133. Sitzung / Seite 83

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Das, meine Damen und Herren, wird Arbeit, Beschäftigung, Wachstum und soziale Sicherheit in Europa bringen! Österreich muss aber dazu auch, wie gesagt, einen wesentlichen Beitrag leisten. Wenn wir mit 0,34 Prozent unserer gesamten Wirtschafts­leistung für ein gemeinsames Europa einzahlen – noch dazu im Wissen, dass wir bereits die Hälfte unseres Gesamtumsatzes aus dem Export schöpfen –, dann kann man die Dimension, die da dahintersteckt, erkennen. 0,34 Prozent zahlen wir ein, und wir machen zur Hälfte unseres Gesamtumsatzes Geschäfte mit EU-Mitgliedsländern! Das sollten Sie, meine Damen und Herren von der SPÖ, auch in Ihrer Darstellung berücksichtigen! (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Für Österreich stellt die EU einen großen Markt dar: Viele Chancen, neue Handels­partner, die sich für unsere Wirtschaft ergeben. Ein zusätzliches Wachstum von 0,5 Prozent ist für die nächste Periode prognostiziert; vor allem für den Tourismus in Österreich stellt das eine ganz wichtige Dimension dar. Meine Damen und Herren, ich komme aus dieser Branche und weiß, dass vor allem die zentral- und osteuropäischen Reformländer wichtige Handelspartner für uns sind und eine große Zahl an Nächti­gungen von Bürgerinnen und Bürger aus diesen Ländern bei uns verzeichnet werden kann; es geht um über 300 000 Nächtigungen pro Jahr. Das sichert also Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich.

Konform gehe ich mit vielen Kritikern zu verschiedenen Punkten, die nicht mit Brüs­seler Entscheidungen einverstanden sind. Brüssel hat gezielt Aufgaben zu erledigen, aber wir dürfen sozusagen nicht alles nach Brüssel delegieren, sondern müssen unsere Kernaufgaben hier in Österreich selbst erledigen. Wir dürfen nicht alles, was unangenehm oder unbequem ist, nach Brüssel auslagern und dann warten, bis Entscheidungen von Brüssel aus getroffen werden, denn wie wir wissen, werden dort viele Entscheidungen getroffen, die nicht immer richtig für uns sind.

Daher: Hier in Österreich haben wir die wichtige Aufgabe, den Menschen reinen Wein einzuschenken und ihnen zu sagen, wie wichtig das gemeinsame Haus Europa ist und welchen Wohlstand wir daraus erzielen können. Jedoch dürfen die Menschen keines­falls falsch informiert und Dinge verwechselt werden, die mit dem europäischen Gedanken rein gar nichts zu tun haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Am Ende meiner Ausführungen darf ich noch einen Entschließungsantrag einbrin­gen, und zwar einen Vier-Parteien-Antrag betreffend die Islamische Republik Iran, und zwar in Bezug auf die empörenden anti-israelischen und anti-semitischen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. Dieser Antrag wurde bereits im Saale verteilt. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben von Herrn Abgeordnetem Bucher eingebrachte Entschließungsantrag wurde gemäß § 53 GOG zur Verteilung gebracht; er steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Wilhelm Molterer, Dr. Josef Cap, Herbert Scheibner, Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Islamische Re­publik Iran, empörende antiisraelische und antisemitische Äußerungen von Präsident Mahmoud Ahmadinejad.

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 21. Dezember 2005 im Zuge der Debatte zum Tagesordnungspunkt Erklärung des Bundeskanzlers

 


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