Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 85

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Jetzt abschließend noch etwas, was ich einer Betriebsratszeitung entnehmen konnte. Sie können sich vielleicht an die Geschichte mit der OS 111 erinnern. Das war jenes Flugzeug, das auf Grund eines Triebwerksdefektes gleichsam eine Bauchlandung auf einem Acker vor München im Schnee gemacht hat. Die beiden Piloten haben, wie ich meine, gut, weise und richtig gehandelt und hatten sicherlich auch eine Portion Glück, nämlich dass der Acker eben auch zur Verfügung stand. Passiert ist nichts.

Dann gibt es einen gewissen Dr. Bein, der festgestellt hat, dass die psychische Belastung für diese beiden Piloten nun so groß sei, dass sie nicht mehr fliegen dürften. Er ist damit in Deutschland zur Fluguntersuchungsstelle. Er hat es auch in Österreich probiert. Geklappt hat es erst, als Herr Dr. Köstler ins Spiel gebracht wurde. Der hat einen Brief geschrieben und die beiden Piloten, den Flugkapitän und den Kopiloten, gegroundet.

Dieser Dr. Bein, der im Übrigen als Luftfahrtpsychologe gehandelt wird, hat seinen Doktor nicht als Psychologe, sondern als Meteorologe.

Weiters steht in der Betriebsratszeitung, sowohl die AUA als auch die Lauda Air hätten Herrn Dr. Köstler die Untersuchung des Luftfahrtpersonals entzogen, und das möglicherweise aus gutem Grund. Aber in dieser Betriebsratszeitung steht dann noch, dass Flugbegleiterinnen der Lauda Air und der AUA gelegentlich über Dr. Köstler erzählen, und da fallen Ausdrücke wie sexuelle Belästigung und so weiter: Sehtests mit nacktem Oberkörper, Häschenhüpfen, um das Rückgrat zu kontrollieren. Man kann sicherlich triftige medizinische Gründe ableiten – ich kann es nicht. Ich maße mir das nicht an.

Wenn ich so etwas in einer Betriebsratszeitung lese, dann frage ich mich, warum ich als Dr. Köstler, wenn ich eine weiße Weste habe, keine Klage einreiche. Für mich ist das nicht verständlich.

Also, geschätzte Damen und Herren, ich glaube, ich habe einige Beispiele dafür geliefert, dass es gut ist, dass die Autorität betreffend die Medical Center beim BMVIT bleibt, dort also gut angesiedelt ist. Ich frage mich allerdings – und diese Frage ist an Herrn Dr. Baupin gerichtet –, wie lange er bei Herrn Dr. Köstler noch zuschaut, bis es zu einer Vertragsauflösung kommt. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

12.55


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Moser. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


12.56.02

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Da wir drei Tagesordnungspunkte hier unter einem beraten, möchte ich gleich vorweg unsere Zustimmung zu den Tagesordnungspunkten 4 und 5, also zu „EUROCONTROL“, zu den Übereinkommen betreffend Luftfahrt, in den Raum stellen und hoffe auch auf entsprechende Zustimmung Ihrerseits.

Klar ist natürlich, dass auf Grund dieser Zunahme des Flugverkehrs gewisse Regeln internationalisiert, gewisse Abläufe formalisiert werden müssen. Mein Bedenken ist immer – meine Kollegen von der SPÖ haben ja das schon klargemacht –, dass ins­gesamt die Zunahme des Luftverkehrs natürlich zu Lasten der AnrainerInnen und auch zu Lasten der Luftqualität und des Klimaschutzes geht. Deshalb bitte jenseits des Regle­ments, des sozusagen guten Ablaufes, immer wieder das Plädoyer, wenn es um Luftfahrtregelungen geht, dann sind AnrainerInneninteressen bitte wesentlich auch zu berücksichtigen. Das ist meines Erachtens bei der Regierungsvorlage, mit der das Luftfahrtgesetz geändert wird, zu wenig und zu unzureichend erfolgt.

 


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