Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 137. Sitzung / Seite 61

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Ich bin der Meinung, egal, ob diese Bilder in einer Galerie in Tokio, New York oder sonst wo hängen, sie sind österreichische Kunstwerke, und sie sind, auch wenn sie im Ausland hängen, eine Visitenkarte Österreichs, und durch diese Bilder werden Leute, die diese Bilder in Museen sehen, nach Österreich und Wien kommen, weil Klimt hier seine Heimat hatte und weil in dieser Zeit hier kulturell sehr viel geschehen ist. Daher ist diese Entscheidung zu begrüßen.

Österreich hat diese Bilder Jahrzehnte hindurch, mehr als ein halbes Jahrhundert lang bestens gepflegt. Auch das führt dazu, dass heute Preise für diese Bilder kursieren, die weit über dem liegen, was sonst für Gemälde aus einer privaten Sammlung erzielt werden kann. Die museale Lagerung, die gute Pflege – wann kann man schon ein Bild kaufen, das über Jahrzehnte in einem Museum gehangen hat und das noch dazu ohne Ausfuhrgenehmigung jederzeit ausgeführt werden kann?

Daher, meine Damen und Herren, möchte ich die Regierung dazu beglückwünschen, dass sie diesen Schritt gegangen ist und gesagt hat: Nein, mit uns nicht!

Zum zweiten Aspekt: „Saliera“ – Direktor Seipel. Wir haben in mehreren Sitzungen hier und in Ausschüssen den Rechnungshofbericht betreffend Direktor Seipel mehrmals be­handelt. Es wurden viele Kritikpunkte des Rechnungshofs bereits erledigt. Wir sind sicher auch nicht immer mit dem Auftreten von Direktor Seipel zufrieden. Es hat zwei Aspekte: Er ist sicher einer der besten künstlerischen Leiter, und unter seiner Leitung des Kunsthistorischen Museums wurden große Ausstellungen gestaltet. Und daher würde ich gerade der SPÖ bei ihrem Kunstverständnis und auch den Grünen sagen: Mäßigen Sie sich etwas mit Ihren Forderungen! Denn wenn es darum geht, medial gut aufzutreten, dann ist die Nähe Seipels für die Grünen, für die Kollegin Glawischnig überhaupt kein Problem. Sie hat weder Berührungspunkte zur „Saliera“ noch zu Generaldirektor Seipel. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Und sie hat keine Handschuhe an. Falls sie sie angegriffen hat, darf sie sich in die Reihe derer einreihen, die sich nicht auskennen, wie man mit so einem Kunstgegenstand umgeht. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Frau Bundesministerin, ich habe Sie in der letzten Diskussion um den Fall Seipel schon gebeten, dass wir nicht nur den kaufmännischen Direktor für das Kunsthis­to­rische Museum ausschreiben, sondern dass wir uns wirklich noch einmal überlegen, ob wir bei den hervorragenden künstlerischen und fachlichen Leitern der Museen nicht über die Museen eine Holding à la Bundestheater stülpen, wo kaufmännische Angele­genheiten behandelt werden können und was kostengünstiger wäre, als jetzt noch einen zweiten Direktor zu installieren. Und ich würde an Ihrer Stelle auch mit Direktor Seipel ein Gespräch führen, ob nicht bei seiner Gage das eine oder andere noch zu machen wäre. Dann könnte man aus dieser Kritik auch einiges herausnehmen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Der Opposition noch eines: Die Verhandlungen hinsichtlich der Rückstellung der Bilder waren von Seiten der Frau Bundesministerin professionell, denn man kann ein Ressort nicht so führen wie eine Gewerkschaftsbank und hunderte Millionen durch Kopfnicken ausgeben, ohne die Gremien damit zu befassen. – Danke. (Beifall bei den Frei­heit­lichen und der ÖVP.)

16.22


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Stoisits. Auch für Sie, Frau Abgeordnete, 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.22.30

Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (Grüne): Frau Präsidentin! Poštovane dame i gospodo! Meine sehr geehrten Damen und Herren hinter mir! Meine geschätzten Kolle-


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