Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 92

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Eines noch: Es ist mir heute noch zu wenig betont worden, dass diese Pädagogische Hochschule eine politisch einseitig dominierte Struktur hat. Drei vom Ministerium vorgegebene Hochschulräte. – Vielleicht werde ich mich sogar heuer oder nächstes Jahr noch freuen können, dass Sie diese Möglichkeit geschaffen haben. (Beifall bei der SPÖ.) – Also drei, die vom Ministerium kommen.

Ein vom Landesschulrat zu Bestimmender und der amtsführende Präsident. Und weil heute die Expertise amtsführender Präsidenten angezweifelt worden ist: Ich möchte keinem der amtsführenden Präsidenten seine Qualifikation absprechen, aber ich weiß, wie amtsführende Präsidenten bestellt werden.

Frau Ministerin! Sie haben eine hervorragende Chance, ein wirklich gutes System der LehrerInnenausbildung zu etablieren, versäumt. (Beifall bei der SPÖ.)

13.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Neugebauer. Ich erteile es ihm.

 


13.50.51

Abgeordneter Fritz Neugebauer (ÖVP): Meine sehr geehrten Kolleginnen! Frau Bun­desminister! Herr Präsident! Geschätzte Kollegen! Mit den Pädagogischen Hochschu­len setzen wir den Auftrag des Akademie-Studiengesetzes um. Es ist schon aus­reichend darauf hingewiesen worden, dass das im Jahr 1999 von einer sehr breiten politischen Basis beschlossen worden ist.

In Ermangelung eines Ausschussberichts im Bundesrat habe ich mich mit den Aus­führungen der dort argumentierenden Kollegen auseinander gesetzt. Beispielsweise in jenen des Kollegen Schimböck, Mitglied des Bundesrates, fand ich einige bemerkens­werte Sätze. Kollege Schimböck kritisiert die Pädagogischen Hochschulen, indem er ihnen vorwirft, dass der schulische Charakter der Lehrerausbildung erhalten bleibe. Ich sage: Gott sei Dank bleibt er erhalten! Wer sich ein wenig mit den Studienplänen von Universitäten einerseits und Pädagogischen Hochschulen oder derzeit noch Akade­mien andererseits auseinander setzt, wird nämlich feststellen, dass es bei Letzteren eine Studienplandichte gibt, die an Universitäten überhaupt nicht gegeben ist.

Kollege Dr. Grünewald hat gemeint, das Zusammenführen von 51 Instituten und Akademien auf insgesamt 8 beziehungsweise 9 Standorte hätte lediglich das Aus­wechseln von Türschildern zur Folge. Da darf ich schon darauf hinweisen, dass die auch von meinem Vorredner sehr gelobte hohe Qualität der Lehrerausbildung gerade an den Pädagogischen Akademien darin besteht, dass wir nunmehr erstmalig Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung zusammenführen. Das macht in der Forschung, der berufsbezogenen Forschung, sehr, sehr viel Sinn und ist nicht nur eine Finanzfrage, liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei der ÖVP.)

Um zu belegen, dass das mit der Sackgassen-Ausbildung, wie das auch im Rede­beitrag des Kollegen der SPÖ im Bundesrat angeführt worden ist, nicht stimmt, verweise ich lediglich auf § 10 des Hochschulgesetzes aus 2005.

Ich möchte abschließend darauf hinweisen, dass Dr. Peter Härtel – er ist kein Gerin­gerer als der Vorsitzende der Evaluierungs- und Planungskommission des Akademie-Studiengesetzes – zur heutigen Debatte ausführt, dass es als sehr vernünftig gilt – er nennt das „Professionalisierungskontinuum“ –, dass wir die hervorragende Ausbildung an den Akademien im Sinne des „Professionalisierungskontinuums“ auch ent­sprechend an den Pädagogischen Hochschulen fortsetzen werden. Ich denke, dass damit auch der Dank an die Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer in Österreich für ihre qualitätvolle Arbeit verbunden werden darf. (Beifall bei der ÖVP.)

13.53

 


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