Eines noch: Es ist mir heute noch zu wenig betont worden, dass diese Pädagogische Hochschule eine politisch einseitig dominierte Struktur hat. Drei vom Ministerium vorgegebene Hochschulräte. – Vielleicht werde ich mich sogar heuer oder nächstes Jahr noch freuen können, dass Sie diese Möglichkeit geschaffen haben. (Beifall bei der SPÖ.) – Also drei, die vom Ministerium kommen.
Ein vom Landesschulrat zu Bestimmender und der amtsführende Präsident. Und weil heute die Expertise amtsführender Präsidenten angezweifelt worden ist: Ich möchte keinem der amtsführenden Präsidenten seine Qualifikation absprechen, aber ich weiß, wie amtsführende Präsidenten bestellt werden.
Frau Ministerin! Sie haben eine
hervorragende Chance, ein wirklich gutes System der LehrerInnenausbildung zu
etablieren, versäumt. (Beifall bei der SPÖ.)
13.50
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Neugebauer. Ich erteile es ihm.
13.50
Abgeordneter Fritz Neugebauer (ÖVP): Meine sehr geehrten Kolleginnen! Frau Bundesminister! Herr Präsident! Geschätzte Kollegen! Mit den Pädagogischen Hochschulen setzen wir den Auftrag des Akademie-Studiengesetzes um. Es ist schon ausreichend darauf hingewiesen worden, dass das im Jahr 1999 von einer sehr breiten politischen Basis beschlossen worden ist.
In Ermangelung eines Ausschussberichts im Bundesrat habe ich mich mit
den Ausführungen der dort argumentierenden Kollegen auseinander gesetzt.
Beispielsweise in jenen des Kollegen Schimböck, Mitglied des Bundesrates, fand
ich einige bemerkenswerte Sätze. Kollege Schimböck kritisiert die
Pädagogischen Hochschulen, indem er ihnen vorwirft, dass der schulische
Charakter der Lehrerausbildung erhalten bleibe. Ich sage: Gott sei Dank bleibt
er erhalten! Wer sich ein wenig mit den Studienplänen von Universitäten
einerseits und Pädagogischen Hochschulen oder derzeit noch Akademien
andererseits auseinander setzt, wird nämlich feststellen, dass es bei Letzteren
eine Studienplandichte gibt, die an Universitäten überhaupt nicht gegeben ist.
Kollege
Dr. Grünewald hat gemeint, das Zusammenführen von 51 Instituten und
Akademien auf insgesamt 8 beziehungsweise 9 Standorte hätte lediglich das
Auswechseln von Türschildern zur Folge. Da darf ich schon darauf hinweisen,
dass die auch von meinem Vorredner sehr gelobte hohe Qualität der
Lehrerausbildung gerade an den Pädagogischen Akademien darin besteht, dass wir
nunmehr erstmalig Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung zusammenführen. Das
macht in der Forschung, der berufsbezogenen Forschung, sehr, sehr viel Sinn und
ist nicht nur eine Finanzfrage, liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei der ÖVP.)
Um zu belegen,
dass das mit der Sackgassen-Ausbildung, wie das auch im Redebeitrag des
Kollegen der SPÖ im Bundesrat angeführt worden ist, nicht stimmt, verweise ich
lediglich auf § 10 des Hochschulgesetzes aus 2005.
Ich möchte
abschließend darauf hinweisen, dass Dr. Peter Härtel – er ist kein
Geringerer als der Vorsitzende der Evaluierungs- und Planungskommission des Akademie-Studiengesetzes –
zur heutigen Debatte ausführt, dass es als sehr vernünftig gilt – er nennt
das „Professionalisierungskontinuum“ –, dass wir die hervorragende
Ausbildung an den Akademien im Sinne des „Professionalisierungskontinuums“ auch
entsprechend an den Pädagogischen Hochschulen fortsetzen werden. Ich denke,
dass damit auch der Dank an die Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer
in Österreich für ihre qualitätvolle Arbeit verbunden werden darf. (Beifall bei der ÖVP.)
13.53