Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 139

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Herr Kollege Broukal hat behauptet, alle Wittgenstein-Preisträger haben das abgelehnt. Das ist überhaupt nicht wahr. Der Sprecher der Wittgenstein-Preisträger hat das abgelehnt, aber es gibt viele Wittgenstein-Preisträger, die durchaus Sympathien auch für den Standort Gugging haben. (Abg. Broukal: Welche? Nennen Sie nur einen Namen, bitte! – Abg. Öllinger: Sagen Sie uns einen Namen!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, diese Standortentscheidung war eine wirklich gute Entscheidung, und ich denke, dass wir alles daransetzen werden – auch die Wählerinnen und Wähler werden das machen –, dass diese Standortent­scheidung auch nach der nächsten Wahl aufrecht bleibt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen! Ich hoffe, dass Sie sich halt nur nicht getäuscht haben mit Ihrer Vorleistung für die rot-grüne Koalition und dass Ihnen die Wähler und Wählerinnen nicht einen Strich durch diese Rechnung machen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

16.27


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. – Bitte.

 


16.27.12

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundes­minis­terin! Hohes Haus! Herr Kollege Donnerbauer, niemand von uns hat gemeint, ausschließlich Wien käme in Frage, aber alle von uns haben gesagt, wir können uns natürlich auch Niederösterreich als Standort vorstellen! Wir haben einen Weitblick – im Gegensatz zu Ihnen –, und uns geht es darum, dass wir WissenschafterInnen, For­scher und Forscherinnen einbinden in diese so wichtige Angelegenheit und sie nicht von den Befindlichkeiten eines Landeshauptmannes, der eine Geldspritze zugesagt und dafür diesen Standort ausgesucht hat, abhängig machen! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe des Abg. Mag. Donnerbauer.)

Außerdem finde ich es wirklich bemerkenswert, dass der Landeshauptmann in ganz Niederösterreich plakatiert: Österreichs erste Elite-Uni kommt nach Klosterneuburg; er schreibt nicht einmal Maria Gugging. Die Bevölkerung von Maria Gugging wird sich beim Herrn Landeshauptmann dafür bedanken, dass ihr Ortsname nicht einmal er­wähnt wird. Außerdem liegt der Gesetzesantrag erst heute vor, wird dem Wissen­schaftsausschuss erst zugewiesen – aber der Landeshauptmann plakatiert schon! Das ist typisch. Dieser Landeshauptmann hat das Ansehen Niederösterreichs genau in dieser Sache schwer beschädigt, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Wenn es Pröll wirklich wichtig wäre, dann hätte er in dieser Frage Niederösterreich nicht so kleinbürgerlich und unprofessionell großen Schaden zugefügt. (Ironische Heiter­keit bei der ÖVP.) Um die Reputation Niederösterreichs ist es sowohl im Inland als auch im Ausland viel schlechter bestellt, seit er sich so aufgeführt hat.

Frau Bundesministerin Gehrer, wir haben nur mehr 0,98 Prozent des Bildungsbudgets für die Unis. Wir haben nur mehr 0,13 Prozent des Bildungsbudgets für Erwachsenen­bildung. Es gibt gerade 100 Millionen € für diese Spitzenforschungseinrichtung, den Rest wird, wie wir soeben gehört haben, Niederösterreich beitragen. (Abg. Dr. Brinek: Wieso wissen Sie das? Was Sie alles wissen!) Wenn Ihnen Ihre Bildungspolitik wirklich wichtig wäre, Frau Bundesministerin, dann hätten Sie diese Entscheidung auch nicht in der Form getroffen. (Abg. Hornek: Schauen Sie sich die Arbeitslosenzahlen in Wien an!)

Weil aber beide ÖVP-Spitzenfunktionäre sind, meine sehr geehrten Damen und Herren (Abg. Dr. Brinek: Wer?), haben Sie Ihr Verantwortungsgefühl zugunsten meiner An-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite