Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 205

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Bühne gegangen. Wird das noch irgendwer korrigieren? Was steht da drinnen? (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

Da steht drinnen, dass das Land Niederösterreich und die Republik Österreich sich aller in diesem Vertrag eingegangenen Verpflichtungen entledigen können und an Dritte übertragen können. Was heißt das? Heißt das vielleicht, dass der Raika-Gene­ralanwalt Konrad zum nächsten Präsidenten dieser Elite-Institution gewählt wird und dann etwas ganz anderes macht, keine Grundlagenforschung, sondern irgendetwas, was ihn interessiert? Wahrscheinlich nicht Rotwildjagd oder so etwas Ähnliches, es wird schon etwas Vernünftiges sein. Aber das ist doch zu hinterfragen! Ich habe noch keine Antwort darauf bekommen.

Es steht auch drinnen, dass nach 25 Jahren die Grundstücke des Landes Österreich in den Besitz dieses Institutes gehen. Alle Fachleute sagen – und die Unis hätten sich das gewünscht –, es müsste drinnen stehen: in das Eigentum. Hier wurde der Bund übertölpelt.

Wissen Sie, dass Niederösterreich ein Drittel der Summe zahlt, der Bund zwei Drittel, aber nahezu paritätisch vertreten ist im Kuratorium? Das ist doch alles eigenartig und nicht sauber.

Wenn Pröll begründet, ihn habe motiviert, Niederösterreich zum Zentrum der Inno­vation zu machen, dann muss ich sagen: Ich glaube, es dreht sich hier um ein österreichisches Problem, ein Problem aller 21 österreichischen Universitäten. – Lesen Sie im heutigen „Standard“-Kommentar das andere nach!

Da kann man nicht wie Pröll argumentieren und sagen: Weil wir eine Bioäthanolanlage gemacht haben, weil wir das MedAustron nach Niederösterreich gebracht haben! – Das geht nicht gegen Niederösterreich, aber zum Ruhm und Denkmal eines Landes­hauptmannes kann ich doch kein Elite-Institut gründen! (Abg. Mag. Regler: Ein enga­gierter Landeshauptmann!)

Abschließend muss ich sagen: Es ist in diesem Gesetzentwurf einiges besser gewor­den, aber – und dann schließe ich wirklich meine Ausführungen – Sie haben auch die SPÖ übertölpelt. Der Wissenschaftsfonds war bei mir. Er hat mir gesagt, mit den 30 Millionen schaut das so aus: Gorbach konnte sie nicht geben, Grasser hat sich in kurzer Zeit überreden lassen! Aber es steht deutlich drinnen: ein einmaliger Vorgriff auf das Jahr 2007. – Wenn Sie jedes Jahr einen Vorgriff von 30 Millionen € machen, dann hat der FWF in zehn Jahren gar nichts mehr. Und das ist, glaube ich, kein Anreiz, diesem Modell zuzustimmen. – Danke. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Brinek: Das war eine Ratsempfehlung, Herr Kollege Grünewald!)

19.02


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Broukal. – Bitte.

 


19.03.00

Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Liebe Kollegin Brinek, ich denke mir, ganz so pessimistisch, wie der Kurt Grünewald das sieht, muss man es nicht sehen; da stimme ich dir zu. Man sollte zwar grundsätzlich immer das Schlechteste vermuten (Abg. Dr. Brinek: Nicht meine Einstellung!), aber es muss ja auch nicht immer eintreten. Genau, es muss ja auch nicht immer eintreten. Und es gibt ja dann auch noch eine kritische Öffentlichkeit, die einem notfalls in den Arm fällt, falls man das Schlechte nicht nur plant, sondern auch ausführen will. (Abg. Dr. Grünewald: Oder in den Rücken!)

 


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