Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 287

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knapp hinter Paris. In diesem Licht ist es verständlich, wenn der Rechnungshof auch darauf hinweist, dass gerade im Rahmen des Bundes in Wien eine notwendige Koordination stattfinden muss zwischen dem ACV und dem Kongresszentrum in der Hofburg. Daher ist es umso erstaunlicher, dass auf unsere Nachfrage im Finanz­ausschuss erklärt wurde, dass etwa im Rahmen der österreichischen Ratspräsident­schaft keine einzige Veranstaltung im ACV stattfindet. Das führt mich jetzt im Lichte des Berichtes des Rechnungshofes dann wieder dazu, dass ich mich frage, was weiß jetzt das Finanzministerium beispielsweise, was wir noch nicht wissen, wenn dort keine einzige Veranstaltung stattfindet. Die Ausrede, dass das Außenministerium für die Koordination zuständig sei, ist doch sehr schwach für einen Eigentümervertreter. Da sollte der Eigentümervertreter auch nach dem Aktiengesetz durchaus ein bisschen Einfluss nehmen können, wenn schon nicht in anderen Bereichen. (Beifall bei der SPÖ.)

Zudem hält der Rechnungshof in verdienstvoller Weise völlig richtig fest, dass die vom Bund für die Pacht und den Betrieb des ACV geleisteten Zuschüsse geringer sind als die durch das ACV induzierten Steuereinnahmen. Das macht das Ganze noch eigen­artiger, und wir sind sehr gespannt, wie das Finanzministerium und das Außenminis­terium unsere diesbezüglichen schriftlichen Anfragen beantworten werden. Oder ist der Eigentümer dafür dann auch nicht zuständig? (Beifall bei der SPÖ.)

23.25


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hornek. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


23.25.18

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Der Rechnungshof überprüfte von November bis Dezember 2003 die Gebarung des Österreichischen Konferenzzentrums Wien, Aktiengesellschaft. Das Konferenzzentrum wurde bereits im Jahr 1991 einmal in einem Rechnungshofbericht behandelt. Der damalige Vorstand war der ehemalige Androsch-Sekretär Auracher, dessen Qualifikation zu dieser Zeit sehr intensiv hinterfragt wurde. Besonderen Unmut erregte bei der Bevölkerung und bei Experten die schlechte Auslastung des Konferenzzentrums, die suboptimale Vorstands­beset­zung und die enormen Verluste beim Betriebsergebnis des Konferenzzentrums.

Auf Grund permanent negativer Ergebnisse und sonstiger Schwierigkeiten bestellte der Aufsichtsrat ein zweites Vorstandsmitglied in Person des Herrn Rupperti, der seit dem Jahr 2003 für den Kongressbetrieb zuständig ist.

Wie man bei einem Vergleich der Lebensläufe vom ehemaligen Androsch-Sekretär Auracher und dem ihm nachfolgenden Vorstand Rupperti leicht feststellen kann, wurde mit dem neuen Vorstand Rupperti ein echter Tourismusexperte in den Vorstand berufen (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim), der im ersten Jahr seiner Vorstands­tätigkeit und auf Grund seiner hervorragenden Verbindungen den Turn around beim Betriebsergebnis geschafft hat. Aurachers Qualifikation bestand nur darin, dass er Sekretär bei Minister Androsch war.

Das durchschnittliche Betriebsergebnis unter Auracher war ein Verlust in der Höhe von 2,2 Millionen € jährlich, jenes von Rupperti ein jährlicher Gewinn in der Höhe von 128 000 €. Innerhalb von nur vier Jahren konnte eine Steigerung von über 3 Millionen € oder 150 Prozent erreicht werden. (Abg. Mag. Kogler: Sie können bei der Löwinger­bühne auftreten!) Weiters wurde im Jahr 2005 mit über 150 Veranstaltungen eine Höchst­zahl an Veranstaltungen erreicht. Bei den großen Kongressveranstaltungen wurde seit dem Jahr 2000 fast eine Verdoppelung der Veranstaltungen erreicht. Dies


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