Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll145. Sitzung / Seite 149

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

seit Sie es übernommen haben, ein Hort der seriellen Inkompetenz. Sie haben doch aus genau diesem Grund die Minister nacheinander abgelöst: An Schmidt erinnert sich ja gar niemand mehr, der hat ja gleich gesagt, dass er damit überfordert ist. Frau Forstinger hat es zwar nicht gesagt, aber jeder hat es gesehen, sie auch, und es hat nicht lange gedauert, bis Sie sie wieder abgelöst haben. Dann ist Reichhold kurz dafür zuständig gewesen – dann war er bei MAGNA, er hat dort einen Bereich für die Weltraumforschung bekommen. Jetzt ist der Weltraum bei MAGNA offensichtlich ausreichend erforscht, jetzt wendet sich Reichhold wieder den Straßengräben zu.

Das ist Ihr Bild von Kompetenz! Das stinkt doch zum Himmel, und damit haben Sie sich ein Eigentor geschossen, das seinesgleichen sucht. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Damit haben Sie sich nichts Gutes getan. Sie dürfen sich daher nicht aufregen, wenn Sie solche Dringliche über sich ergehen lassen müssen. Dass Sie dann aber nur Hohn und Spott für die andere Seite übrig haben, zeigt nur, dass Sie überhaupt nichts begriffen haben. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

16.54


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Reheis. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


16.54.50

Abgeordneter Gerhard Reheis (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Teure Mitglieder auf der Bundesregierungsbank! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Ich möchte hier schon einmal feststellen, dass diese Dringliche von ganz besonderer Bedeutung ist und dass sehr, sehr wichtig ist, dass das heute hier besprochen wird.

Aber dieses Thema ist nicht nur wichtig und dringlich, sondern zeitweise auch sehr peinlich. (Demonstrativer Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich habe mir genau angehört, was Herr Staatssekretär Dolinschek hier gesagt hat. Er hat bei seiner Aufzählung von Mitgliedern des ÖBB-Vorstands den verstorbenen Herrn Direktor Türinger hier genannt. Das ist schlichtweg peinlich (Abg. Parnigoni: Unge­heuerlich!) und unangenehm. Sie verfolgen die Menschen bis in den Tod. Das zeigt Ihre Inkompetenz als Staatssekretär! So kann es nicht sein! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Staatssekretär Morak hat hier die Namen Androsch, Ederer, Ruttenstorfer, Scholten, Vranitzky et cetera genannt (Abg. Scheibner: Aber positiv!) und diese Personen als Beispiele von Besetzungen nach dem Ausscheiden aus ihrem Amt gebracht. – Dazu muss ich sagen: Da besteht doch ein wesentlicher Unterschied, und dieser wesentliche Unterschied heißt Qualifikation, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

Wer Qualifikation beziehungsweise Postenschacher heute sehr treffend dargestellt hat – das kann sonst niemand so schön und gut schreiben –, ist Pammesberger mit seiner Karikatur im heutigen „Kurier“: „Matthias Reichhold Bio-Hendl“, und ein Huhn sagt lächelnd: „Der Bauer wird Minister!“ Das zweite Huhn lacht schon stärker und sagt: „Jetzt wird er FPÖ-Chef!“ Sein Gegenüber lacht: „Haha!“ Dann sagen die beiden Hühner: „Und Spitzenmanager bei Magna!“ „Und ASFINAG!“, und krümmen sich vor Lachen. Und zum Schluss – die beiden Hühner liegen auf dem Rücken, sie können schon nicht mehr – heißt es: „Weil er so qualifiziert ist!!“ – Meine Damen und Herren, das spricht Bände! (Abg. Scheibner: Aber wir sehen das nicht, Sie müssen das herzeigen!) Darüber braucht man gar nicht mehr schreiben und großartig zitieren. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Situation dieser schwarz-bunten Bundesregierung, die Österreich seit nunmehr mehr als sechs Jahren regiert, kann man auch bildlich darstellen. (Abg. Neudeck: Gut


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite