terium gemeldet wurde und ob der Finanzminister hätte erkennen können, dass hier ein Milliardengrab verschüttet wird.
Tagtäglich erfahren wir neue Dinge darüber, und ich bin froh, dass es einen Rechnungshofunterausschuss geben wird, der diese Dinge detailliert aufzeigen wird. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Puswald: Da werden wir endlich die Rolle des Finanzministers klären! – Staatssekretär Dr. Finz: Auch diese Rolle werden wir klären!)
22.56
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Mag. Regler. Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.
22.56
Abgeordneter Dipl.-Ing. Mag. Roderich Regler (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Seit Anfang der neunziger Jahre wurde in Österreich die Frage diskutiert, ob die medizinischen Fakultäten von den universellen Unis abgespalten werden sollen. Ziel war – und das möchte ich den Kollegen von der SPÖ sagen – eine Stärkung der Stellung der Universitäten gegenüber den Krankenanstaltenträgern, denn es ist völlig klar, dass es sehr schwierig ist, sowohl die Erfordernisse der Ausbildung als auch die Betreuung der Kranken unter einen Hut zu bringen, sowohl in der Organisation als auch im finanziellen Bereich.
Es wurde längere Zeit das Schuh-im-Schuh-Modell diskutiert, dass nämlich eine möglichst selbständige Medizinische Fakultät im Schuh der universellen Universität drinnen ist. Das hat sich aber als nicht praktikabel erwiesen, und damit kam man eben zum Modell der Trennung. Das hat sich als gute Lösung erwiesen, und auch die Befürchtung, dass durch die Abspaltung der Medizinischen Unis von den Stammuniversitäten ein Rückgang der Forschungstätigkeit eintreten könnte, hat sich nicht bewahrheitet.
Nun auch eine Bemerkung zur Frage der Kostenneutralität: Aus meiner Sicht ist es sehr zu loben, dass das Bildungsministerium bei der Ausgliederung das Ziel angestrebt hat, dass Kostenneutralität gegeben sein soll – eine sehr ehrgeizige Vorgabe, wenn auch der Rechnungshofpräsident jetzt gesagt hat, dass diese Vorgabe nicht realistisch ist. Denn: Nach der Theorie der Betriebswirtschaftslehre ist, wenn bei Zusammenschlüssen Synergien vor allem in der Verwaltung gehoben werden können, klar, dass bei Abspaltungen höhere Verwaltungskosten anfallen müssen. (Abg. Dr. Puswald: Das ist nicht klar!) Diese konnten in diesem Fall mit 3 Prozent doch in einem sehr engen Rahmen gehalten werden. (Abg. Broukal: Das ist ja nicht einmal vergleichbar!) Vielleicht finden sich noch Einsparungspotentiale, die gehoben werden können.
Zusammenfassend kann man jedenfalls auch nach diesem Rechnungshofbericht sagen, dass die Schaffung der selbständigen Medizinuniversitäten eine Erfolgsgeschichte unserer Bildungsministerin Elisabeth Gehrer ist. (Beifall bei der ÖVP.)
22.58
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Puswald. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.
22.58
Abgeordneter Dr. Christian Puswald (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Präsident des Rechnungshofes! Herr Staatssekretär! Es ist wirklich erfreulich, dass man diese Rechnungshofberichte diskutieren kann, weil sich immer wieder das Sittenbild, das man von dieser Bundesregierung seit Jahren gewöhnt ist, verfestigt.
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