Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll145. Sitzung / Seite 251

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denn das Thema kulturelle Partizipation ist ein so wichtiges für uns, dass wir auch in Zukunft darauf dringen werden, dass es nicht in Vergessenheit gerät.

So einfach, wie es sich die Regierungsparteien zu machen versuchen, geht es nicht. Es ist nicht alles wunderbar und auch nicht alles paletti! Es müssen Maßnahmen gesetzt werden, die es Personen aller Bevölkerungsgruppen erleichtern, am kulturellen Leben tatsächlich teilzunehmen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

23.16


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Wolfmayr. Sie wünscht, 4 Minuten zu sprechen. – Bitte.

 


23.16.34

Abgeordnete Mag. Dr. Andrea Wolfmayr (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundes­minis­terin! Meine Damen und Herren! Es ist schon sehr spät, und deshalb gehe ich nur kurz auf unseren Antrag betreffend Immunität von Leihgaben ein. Es ist ein notwendiger Antrag, der auch einem Wunsch der Landeskulturreferenten folgt, die die bereits geltenden Bestimmungen für Bundesmuseen auf andere Ausstellungsorte ausgedehnt haben wollen.

Für die Dauer einer Ausstellung soll es keinen Zugriff Dritter auf das ausgestellte Kulturgut geben können. Das heißt, bis zur Rückgabe des Kulturgutes an den Verleiher gibt es keine Klagen auf Herausgabe, Beschlagnahmung oder sonstige Exekutions­maßnahmen. Das verhindert nicht, dass, sollten im Rahmen einer Ausstellung An­sprüche auftauchen, später der Rechtsweg beschritten werden kann, wie dies bisher schon der Fall ist.

Meine Damen und Herren! Das Wichtigste ist, dass dem ausführenden Land garantiert wird, dass es die verliehenen Stücke wieder zurückbekommt. Das ist eine Erleichte­rung für die moderne Museumspraxis, in der Kunstwerke ebenso wandern wie die Kunstfreunde und -kenner. Es ist eine Erleichterung für unsere hervorragenden Landesmuseen, zum Beispiel das Landesmuseum Joanneum in Graz, das Nieder­österreichische Landesmuseum oder die Kunsthalle Krems, eine erforderliche Voraus­setzung dafür, dass ausländisches Kulturgut ohne unverhältnismäßige Kostenbelas­tung in Österreich gezeigt werden kann. Das ist eine weitere Förderung moderner Museumspraxis.

Zum Gratis-Eintritt werden die KollegInnen, die nach mir sprechen, noch einige Gründe nennen, warum wir den Zinggl-Vorschlag vernachlässigenswert finden. Für uns sind Museumseinnahmen nun einmal notwendige Mittel für besseres Wirtschaften. Dass der eingeschlagene Weg richtig ist, belegen Zahlen, aber mehr noch der Museums­boom der letzten Jahre – leicht schwankende Besucherzahlen sind da kein Gegen­beweis. Die deutlich wachsende Beliebtheit von Museen als lebendige und inspirie­rende Kulturorte, insbesondere bei jungen Menschen und im städtischen Bereich, spricht ja für sich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wir sind also ganz ausdrücklich nicht für einen Gratis-Eintritt, wir sind hingegen für akzentuierte und gezielte Bewerbung ohne Nivellierung. Weiteren kreativen Vor­schlä­gen zur Attraktivierung unserer Museen steht ja nichts im Weg, weder in Wien noch in den Bundesländern.

Kunst ist etwas wert, und auch das Betrachten von Kunstwerken muss etwas wert sein. Der wachsende Besuch unserer modernen Museen, die wachsenden Einnahmen und die dadurch ständig verbesserte Ausstattung und Bewirtschaftung gibt uns Recht. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

23.19

 


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