Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll145. Sitzung / Seite 256

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In diesem Sinne möchte ich mich auch mit dem Antrag der Grünen auseinander setzen, den ich, und vor allem das Anliegen, das dieser Antrag aufgreift, im Gegensatz zur Kollegin Wolfmayr nicht als vernachlässigungswert empfinde. Ganz im Gegenteil: Ich halte dieses Anliegen für besonders dringlich und wichtig! Es ist natürlich, wenn man sich in einer finanziell gut situierten Situation befindet, sehr leicht, zu sagen: Kultur muss etwas wert sein! Was wert sein bedeutet, das ist natürlich durchaus von der jeweiligen Einkommenssituation abhängig und damit sehr unterschiedlich.

Ich denke, dass das Beispiel, das Kollege Zinggl hier genannt hat, mit dem früheren Museumsjahreseintritt um 21 €, während das heute ein einziger Museumsbesuch für eine Familie mit einem Kind ist, recht bezeichnend ist. Und Sie gehen ja wahrscheinlich oder hoffentlich auch öfters ins Museum. Und einmal ehrlich: Schlucken Sie nicht auch ein bisschen, wenn Sie dann zum Beispiel für drei Karten zahlen? Mir geht es schon so, und natürlich müssen sich Familien mit einem geringeren Einkommen das sehr genau überlegen.

Wir haben im Ausschuss einen anderen Antrag eingebracht, weil wir uns denken, es sollten Wege gefunden werden, allerdings sind wir uns nicht so sicher gewesen, ob der von den Grünen vorgeschlagene Weg der einzig richtige ist. Wir denken aber, dass es dringend notwendig ist, entsprechende Modelle zu prüfen, und werden daher dem negativen Ausschussbericht nicht zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

23.34


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Neudeck ist der nächste Redner. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


23.34.49

Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Kollege Zinggl hat ja schon im Ausschuss gemeint, dass die Einnahmen bei den Museen rückläufig sind. Auf der anderen Seite ist er aber dafür, dass die Museen gratis besichtigt werden dürfen oder die Eintrittskarten gratis sein sollen. Er hat uns nicht erklären können, wie das dann ausschaut. Das gilt natürlich auch für die Touristen, also nicht nur für die österreichische Bevölkerung, denn das würden wir ja in der Realität nicht durchbringen. Nach der Logik Ihres Arguments, dass wir die Museen ja sowieso schon fördern, dürften wir ja weder bei der Straßenbahn in Wien noch bei den ÖBB und wahrscheinlich auch nicht bei Kanal und Wasser etwas verlangen, denn das wird ja auch gefördert. (Abg. Dr. Fekter: Das sollte man in Wien einmal machen!)

In Wien ist es beim Kanal anders. Die heben dort nämlich so viel ein, dass sie fast 100 Millionen € Gewinn haben. Also das ist dort ganz etwas anderes, und etwas gratis zu tun, wird Häupl sicher nicht wollen. (Abg. Dr. Fekter: Aha! Das könnte man ja den Museen übergeben!) Nein, da müsste man den Häupl erst einmal umbauen auf etwas Gescheiteres, als er jetzt ist.

Ich habe es auch im Ausschuss schon gesagt, und ich sage es Ihnen hier noch einmal. Ich habe es Ihnen dort vorgelesen, aus zeitökonomischen Gründen tue ich es hier nicht. Es ist sowieso bei den Museen bereits so, dass ein Großteil der Eintrittskarten begünstigt oder Freikarten sind für Familienermäßigung et cetera. Also ich weiß nicht, wo Sie hinwollen, und ich stehe zu dem Satz: Was nichts kostet, ist nichts wert! – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

23.36


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Krist. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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