Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 49

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wird heute der Vier-Parteien-Antrag eingebracht, das SOS-Kinderdorf für den Friedens­nobelpreis 2006 zu nominieren.

Die Worte Hermann Gmeiners sind nachzulesen: Ich habe es eines Tages nicht mehr ertragen, das Schicksal der Kinder, die als Kriegswaisen des Zweiten Weltkrieges in Waisenhäusern untergebracht waren. Ich wollte diese Kinder wieder hereinholen in die Gesellschaft, ihnen ein Haus, eine Mutter und Geschwister geben.

So entstand auch das erste SOS-Kinderdorf in Imst im Jahre 1949, und es wurde heute auch schon mehrmals erwähnt, dass es weltweit sehr viele SOS-Einrichtungen gibt, es sind genau 1 715.

Diese Einrichtung von Hermann Gmeiner wurde nicht nur ein Zuhause für Waisenkin­der, für misshandelte und verwahrloste Kinder dieser Welt, sie erfüllt heute auch viele soziale und medizinische Aufgaben. In Österreich bietet das SOS-Kinderdorf acht Kin­dergärten, eine Schule, etliche sozialpädagogische Jugendeinrichtungen, es betreut Arbeitsprojekte, bietet ein Medizinzentrum, Beratungsstellen und Collegs zu Familien­themen.

Auch in meinem Bundesland Kärnten gibt es ein SOS-Kinderdorf, in Moosburg. Dort leben 60 Kinder und Jugendliche. Sie haben dort ihr Zuhause gefunden. Sie werden aber nicht nur betreut; sie finden dort Liebe, Geborgenheit, ganz einfach ihre Familie. Dieses Kinderdorf in Moosburg in Kärnten ist aber auch ein Sozialzentrum für Kinder und Jugendliche. Es bietet Beratung, Förderung und Therapie, und es betreut auch noch ein anderes Aufgabengebiet, das man vielleicht in der Öffentlichkeit nicht so sehr kennt: Es betreut 60 Pflegeeltern in ganz Kärnten, es begleitet und unterstützt sie.

Das SOS-Kinderdorf, diese Idee, umgesetzt zum Wohl der Kinder dieser Welt, würde den Friedensnobelpreis wirklich verdienen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

12.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeord­nete Tamandl zu Wort. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


12.58.51

Abgeordnete Gabriele Tamandl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Österreich hat Zentralasien im Jahr 2000 zum ersten Mal in der KSZE- und OSZE-Geschichte zur Priorität eines Vorsitzlandes gemacht und so die vielschichtigen Probleme der Region der breiten Weltöffentlichkeit näher gebracht. Diese Schwerpunktsetzung manifestierte sich auch in einem intensiven Besuchsaustausch mit den zentralasiatischen Staaten zur Amtszeit von Bundesministerin Benita Ferrero-Waldner.

Der gestiegenen Bedeutung Zentralasiens in den internationalen Beziehungen trägt auch das nunmehr vorliegende Abkommen mit Tadschikistan Rechnung. Die wesent­lichen Grundsätze, auf die sich dieses Abkommen stützt, sind die Achtung der Demo­kratie, der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit. Es wird dazu beitragen, die Präsenz der Union in Tadschikistan und damit in Zentralasien auf politischer und wirt­schaftlicher Ebene zu konsolidieren und zu verstärken.

Während Tadschikistan 2004 Exporte nach Österreich im Ausmaß von 5,7 Millionen € getätigt hat, beliefen sich die Importe aus Österreich nur auf 1,5 Millionen €. Hier ist noch Potential für Österreich vorhanden; das muss noch gefördert beziehungsweise ausgeschöpft werden. Basis hierfür muss jedoch ein Partnerland sein, das die demo­kratischen Grundrechte einhält. Mit europäischer und internationaler Hilfe müssen die Anerkennung und Umsetzung der Menschenrechte, die Förderung der Demokratie und die Beseitigung der Armut des Landes noch weiter forciert werden, um dadurch die


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