Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 154. Sitzung / Seite 29

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Meine Damen und Herren! Ich möchte auch alle Bundesschullehrerinnen und -lehrer an den Gymnasien, an den berufsbildenden Schulen erwähnen, die beste Arbeit leisten, und ich werde auch weiterhin die Lehrerinnen und Lehrer bei ihrer Arbeit optimal unterstützen. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP sowie Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen – BZÖ.)

9.22


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmer an der Aktuellen Stunde 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Ich erteile nun Herrn Abgeordnetem Amon das Wort. (Abg. Dr. Gusenbauer: Jetzt wird es wieder ganz tief! – Abg. Dr. Cap: Zuerst einmal Bussi-Bussi für die Frau Bundes­minister!)

 


9.23.05

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Im Gegensatz zu Ihnen verstehen wir uns gut; Sie streiten ja intern ständig. Das ist Ihr Problem.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Es ist geradezu unglaublich, was Herr Dr. Gusenbauer heute hier von sich gegeben hat. Es ist wirklich unglaublich! (Abg. Faul: Aber wahr!) Ich habe zunächst gedacht, ich höre nicht recht.

Das Erste war, dass er gesagt hat, er war vom Ergebnis der PISA-Studien schockiert. – Wir waren nicht schockiert, sondern haben die Ergebnisse in Ruhe analysiert, Herr Dr. Gusenbauer – das ist ein feiner, aber sehr wesentlicher Unterschied – und die Vorschläge, die wir gemacht haben, auch auf Grund der PISA-Ergebnisse, waren wohl durchdacht und haben eine Perspektive. Sie zeigen panik­artige Reaktionen, und das drückt sich auch in Ihrer Wortwahl aus, indem Sie nämlich wörtlich gesagt haben: Unsere Kinder sind ja nicht dümmer!

Was meinen Sie damit, Herr Dr. Gusenbauer? Leiten Sie von den PISA-Ergebnissen ab, dass unsere Kinder dümmer sind als jene, die in der PISA-Studie besser abgeschnitten haben? Ist das Ihr Schluss, Herr Dr. Gusenbauer? (Abg. Broukal: Nein, das Gegenteil leitet er ab! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich sage Ihnen: Der Schluss, den Sie ziehen, dass nämlich die PISA-Studie eine Aussage über das gesamte österreichische Bildungssystem trifft, dieser Schluss, Herr Dr. Gusenbauer, ist absolut falsch! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ.)

Wenn Sie hier ein Jammertal beschreiben und davon sprechen, dass der Abstieg unseres Landes droht, weil es ach so niedrige Löhne und Gehälter gibt, dann würde ich Ihnen sehr empfehlen: Schauen Sie, dass Sie Ihren Einfluss im ÖGB geltend machen, damit die Verhandlungen entsprechend laufen! Dann sind vielleicht auch die Lohnabschlüsse ein bisschen besser, wenn die Gewerkschaft nicht nur mit sich selbst beschäftigt ist! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Heinzl: Sagen Sie das dem Neugebauer! – Abg. Neugebauer: Wir haben sehr gute Abschlüsse gemacht!)

Herr Dr. Gusenbauer, ich möchte Ihnen massiv widersprechen, wenn Sie davon reden, dass Sie in Österreich das finnische Bildungssystem etablieren wollen. Sie sagen, Sie wollen das finnische Bildungssystem für Österreich. (Abg. Broukal: Das hat er nicht gesagt!) Aber in jedem Vorschlag, den Sie bringen, beschreiben Sie ein völlig anderes Bildungssystem als das finnische. Die Finnen haben eine extrem strenge Auswahl, wenn es darum geht, wer überhaupt den Lehrerberuf ergreifen darf. Die nehmen nur jeden siebzehnten Bewerber.

 


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