Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 134

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ten – wenn nicht etwas passiert – den Rückstand völlig aufgearbeitet haben werden und dass die laufend eintreffenden Ansuchen erledigt werden können.

Der UBAS hat eine Aufstockung – eine deutliche Aufstockung! – erfahren: Der UBAS hatte 84 Mitarbeiter und wurde um 82 aufgestockt. Also auch dort werden die Verfah­ren deutlich schneller abgewickelt werden können.

Ich hoffe, die Dringliche Anfrage hiemit beantwortet zu haben. (Beifall bei der ÖVP so­wie des Abg. Scheibner.)

15.32


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.

Jeder Redner hat maximal 10 Minuten Redezeit; eine Fraktion insgesamt 25 Minuten.

Erste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Stoisits. Wunschredezeit: 8 Minuten; ge­setzliche Redezeit: 10 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


15.33.05

Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (Grüne): Poštovane dame i gospodo! Sehr ge­ehrte Frau Bundesministerin Prokop! Frau Bundesministerin Gastinger! Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Bundesministerin Prokop, Sie haben eine Chance verpasst. Sie haben die Chance verpasst – und die hätten Sie heute ge­habt! –, klare Worte zu finden zu Diskussionen und Diskussionsbeiträgen Ihres Regie­rungspartners in den letzten Wochen und Tagen, aber auch zu Ihren eigenen Aussa­gen, die Ihnen – wenn ich mir das zu sagen erlauben darf, Frau Ministerin –, wie man es an Ihrer Körpersprache sah, als Sie jetzt die Dringliche beantwortet haben, höchst unangenehm sind.

Ich kenne Sie, Frau Bundesministerin Prokop, noch nicht sehr lange, denn Sie sind ja erst seit eineinhalb Jahren Ressortleiterin, aber ich habe das Gefühl, dass Sie sich nicht wohl in Ihrer Haut fühlen – und das spricht für Sie. Das spricht wirklich für Sie! (Abg. Scheibner: Muss sich eine Ministerin immer wohl fühlen?) Ich kann jetzt nicht sagen, ich freue mich darüber, denn das wäre ja geradezu grotesk, aber das lässt mich vermuten, dass die Konsequenzen des von Ihnen dem Nationalrat vorgelegten Frem­denrechtspaketes, die sich jetzt – es gilt seit 1. Jänner 2005  – zeigen, Ihnen in all ihren Dimensionen zum damaligen Zeitpunkt nicht bewusst waren.

Ich gestehe: MinisterInnen können nicht jedes Detail eines Gesetzes kennen und über­blicken, aber ich sage Ihnen, Frau Ministerin: Die Herren, die da hinter Ihnen sitzen, nämlich die, die diese Vorlagen erarbeitet haben, und die Damen und Herren, die hier drinnen sitzen und die angeblich in den Ausschüssen so wahnsinnig viel arbeiten (Abg. Scheibner: Bist du nicht dieser Meinung? Arbeitest du nicht viel im Ausschuss?) – der Herr Präsident hat uns ja via „Kurier“ ausrichten lassen, dass sie diese Arbeit in schrift­lichen Redebeiträgen deponieren sollen –, sollten wissen, was sie beschließen und welche Auswirkungen das hat, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei den Grünen.)

Ich möchte, weil das jetzt die für uns relevanten Dinge sind, wie man beim Redebeitrag von Alexander Van der Bellen und jetzt auch bei Ihrer Beantwortung feststellen konnte, auf die drei Fälle, die alle Fallbeispiele sind und die sich ableiten aus der gegenwärti­gen gesetzlichen Lage, nämlich dem Fremdenrechtspaket 2005, ein wenig eingehen.

Ja, liebe Frau Ministerin, wie kann man, auch wenn man betroffen ist, dazu stehen? Mir fehlen die Worte, das zu bezeichnen, was Sie zu diesem Vorfall – ich sage es ein­mal so – in einer Wiener Volksschule gesagt haben.

Das kamen bewaffnete Polizisten – alle Polizisten sind bewaffnet, die haben ihre Pisto­len draußen nicht abgegeben – in eine Schulklasse und sagten zur Lehrerin und zur


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