Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 23

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zent beträgt, reduzieren. Dieser Personenkreis würde gleichzeitig eine bis zu 37 Pro­zent höhere Bemessungsgrundlage in der Pensionsversicherung erreichen, und das würde bedeuten, dass die heutigen Jungen die Pensionen der Alten nicht mehr zahlen können. Damit wird ein Programm auf Kosten der Jungen gemacht, weshalb wir die­sem Vorschlag auch nicht zustimmen können.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Öllinger, bitte.

 


Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Ich möchte von den Pensionen wieder zur Kran­kenversicherung zurückkommen. Den Gebietskrankenkassen geht es immer schlech­ter, den anderen – Bauern, Beamten – noch etwas besser, aber auch nicht sehr gut.

Was, Frau Bundesministerin, gedenken Sie zu tun, damit die Versicherten und mit den Versicherten natürlich auch die Kranken in Zukunft die gleichen Leistungen erhalten?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Abgeord­neter Öllinger, Sie haben Recht: In der Tat sind die Leistungen der einzelnen Kranken­versicherungen höchst unterschiedlich. Das ist ein historisch gewachsenes Problem aus der Vielzahl der Krankenkassen, die sich in Österreich entwickelt haben. Wie Sie wissen, hat es noch vor wenigen Jahren viel mehr Krankenkassen gegeben, die alle einzelne, individuelle Verträge mit den jeweiligen Landesärztekammern hatten. Es gibt ja auch nur in ganz wenigen Bereichen bundesweite Verträge mit den Ärztekammern.

Wir haben uns in den letzten Jahren bemüht, aus dieser Vielfalt an Krankenkassen eine möglichst einheitliche Strukturierung zustande zu bringen. Das heißt, wir haben einige Krankenkassen zusammengelegt, insbesondere kleine Gebietskrankenkassen; jene der Eisenbahner und jene des Bergbaus sind zusammengelegt worden. Sie wis­sen, dass die Bauern mit den Gewerbetreibenden über eine Fusion verhandelt haben und sehr weit gekommen sind, sodass zu erwarten ist, dass dieser Schritt demnächst auch nachvollzogen werden kann. Sie wissen aber auch, dass sich alle neun Bundes­länder sehr dagegen wehren, zu einer bundesweiten Gebietskrankenkasse zusam­mengefasst zu werden. Es würde die Sache wesentlich erleichtern, einen gemeinsa­men Vertrag mit der Bundesärztekammer beziehungsweise mit den jeweiligen Ver­tragspartnern abzuschließen.

Diese Bemühungen werden natürlich weiterverfolgt. Der Hauptverband ist bemüht, zu Gesamtverträgen zu kommen. Das wird aber nicht von allen Gruppen in der Selbstver­waltung entsprechend goutiert. Sie wissen, dass die Sozialpartnerschaft und die damit verbundene Selbstverwaltung in der Krankenversicherung in Österreich ein relativ un­antastbares Faktum sind, dem man nur in Verhandlungen begegnen kann. Hier mit rigorosen Gesetzen vorzugehen halte ich auch politisch für unklug.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Damit haben wir den ersten Fragenkomplex an Frau Bundesministerin Rauch-Kallat erledigt.

Die nächste Frage formuliert Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. (Abg. Dr. Rasinger sucht in seinen schriftlichen Unterlagen.) – Herr Kollege, formulieren Sie! (Zwischen­rufe bei der SPÖ und den Grünen.)

 


Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Ich hatte den falschen Zettel. – Sehr ge­ehrte Frau Ministerin, meine Frage lautet (Beifall bei der SPÖ und den Grünen):

163/M

 


„Wie hat die österreichische Bevölkerung von den von Ihnen gesetzten Maßnahmen in der laufenden Gesetzgebungsperiode profitiert?“

 


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