Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 30

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Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Abgeord­nete Rossmann! Ich kann nur sagen, diese Bundesregierung beziehungsweise die vorige Bundesregierung hat einen einzigen Selbstbehalt eingeführt (Abg. Dr. Nieder­wieser: Also, die ÖVP war nicht dabei, oder?), nicht eingeführt, sondern nur erhöht, nämlich die Zuzahlung zu den Sehbehelfen, ausgenommen natürlich die Kinder, die Jugendlichen und sozial Schwache. Alle anderen Selbstbehalte, die es derzeit in Ös­terreich gibt, wurden unter sozialdemokratischen Sozialministern beziehungsweise Bundeskanzlern eingeführt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Silhavy: Gut, dass es nie eine Ambulanzgebühr gegeben hat!)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Damit ist der 5. Fragenkomplex in dieser Fragestunde abgearbeitet.

Die 6. Frage leitet Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner ein. – Bitte, Frau Abgeord­nete.

 


Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche - BZÖ): Frau Bundesministerin, meine Frage lautet:

169/M

„Welche konkreten Maßnahmen haben Sie als Frauenministerin ergriffen, um die For­derung ,gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit‘ zu verwirklichen?“

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Abgeord­nete Achleitner! Hohes Haus! Wir haben uns in den letzten dreieinhalb Jahren intensiv bemüht, jene drei Kriterien, die für die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen vor allem verantwortlich sind, nämlich die Berufswahl, die Berufsunterbre­chung und den Berufsaufstieg, so weit zu analysieren und entsprechende Maßnahmen in diesen Bereichen zu setzen, dass zunehmend Mädchen und junge Frauen hinsicht­lich der Gleichstellung und damit auch der Gleichstellung der Einkommen vorankom­men.

Gemäß Berechnungen von EUROSTAT ist der Unterschied zwischen den durch­schnittlichen Bruttostundenverdiensten der Männer und der Frauen seit dem Jahr 2000 von 20 Prozent auf 18 Prozent gesunken. Das heißt, es ist uns gelungen, die Einkom­mensschere etwas zu verkleinern. Es ist aber noch nicht zufrieden stellend. Wir wer­den sehr hart weiter daran arbeiten müssen, um die Einkommensschere gänzlich zu schließen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wir haben durch die Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes im Jahr 2004 zahlreiche Verbesserungen für Frauen, wie die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes auf die gesamte Arbeitswelt oder den Mindestschadenersatz mit einer Entgeltdifferenz von drei Monatsentgelten bei der beruflichen Aufstiegsdiskriminierung oder das in der Pra­xis besonders wichtige Benachteiligungsverbot für ZeugInnen und Auskunftspersonen eingeführt, sodass es auch gesetzliche Maßnahmen zur Gleichstellung gegeben hat.

Darüber hinaus haben wir mit sehr viel Informationsarbeit, vor allem der Berufsinforma­tionsmesse unter dem Motto „Mädchen können mehr“, „Mädchen in Handwerk und Technik“, aber auch mit Informationsveranstaltungen für Berufskundelehrerinnen und ‑lehrer, Berufsberaterinnen und Berufsberater Maßnahmen gesetzt, um die Entschei­dungen für junge Mädchen in Richtung besser bezahlte technische, handwerkliche Berufe zu erleichtern. Wir haben ein neues Programm des Wirtschaftsministeriums,


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