Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 161. Sitzung / Seite 137

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Frau Kollegin Bures hat gesagt, sie weiß jetzt schon, dass die ÖVP abgewählt werden wird. – Ich sage Ihnen, ich weiß das nicht, denn ich glaube, dass die Menschen in diesem Land mündig genug sind, selbst zu entscheiden, wer die besten Partner sind. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn gibt neuerlich das Glockenzeichen.) Es ist so, wie es in allen Lebenslagen ist: Wenn man den richtigen Partner wählt, ist manches im Leben einfacher und vieles auch schöner, und das werden wir weiterhin garantieren. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ. – Ruf bei der SPÖ: Wurstsemmeln für alle!)

14.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Broukal. – Bitte.

 


14.50.35

Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Präsident, herzlichen Dank! Frau Fuhrmann, wenn man Ihnen so zuhört, bekommt man Lust, den einen oder anderen Satz ein wenig in die Hand zu nehmen, zu drehen und zu wenden.

Sie haben sich um jeden Schüler – ich nehme an, auch jede Schülerin – individuell gekümmert. So schaut ein Schulsystem aus, das 20 Prozent der Kinder mit 15 als funktionale Analphabeten entlässt: Sie haben sich um jeden individuell gekümmert. Mag sein – aber in welch erbärmlichen Qualität! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Lentsch: Das hatten sie schon zu Ihrer Zeit!)

Der Herr Finanzminister hat gemeint: Wettbewerb der Ideen, reden wir doch ein wenig sachlich miteinander! – Ich greife das gerne auf. PISA, Herr Finanzminister: erstens, Reiseziel in Italien; zweitens, internationale Untersuchung, die zeigt, dass Österreichs Schulsystem bestenfalls europäisches Mittelmaß ist. Da, Herr Finanzminister, könnten Sie ein wenig mehr Ehrgeiz hineinlegen – auch finanziellen Ehrgeiz!

Ich habe einmal in einer Ausschusssitzung in Gegenwart der Frau Bildungsministerin gefragt, wieviel Geld denn Frau Gehrer in den letzten sechs Jahren kumuliert mehr verlangt hat, als Sie ihr für die Schule zu geben bereit waren. Sie haben mich belehrt und haben mir gesagt: Sie setzen fest, was die Schule bekommt, nicht Frau Gehrer! – Dann übernehmen Sie doch gefälligst auch die Verantwortung für eines der schlechtesten Schulsysteme Europas! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ich jedenfalls freue mich auf den Wahlkampf. Ich weiß, in meinem Arbeitsgebiet, Schule und Universität, habe ich nur gute Nachrichten zu verteilen.

Es ist die Nachricht: Senkung der Schülerzahl auf 25 pro Klasse nicht erst 2009, sondern 2007. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist die Nachricht: ab Februar 2007 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer dort, wo sie besonders gebraucht werden. (Abg. Neudeck: Ihre Nachrichten haben Sie im Fernsehen ...!) Es ist ein Skandal, dass es derzeit etwa in Linz in der Pöstlingberg-Schule, in der es null Ausländer gibt, 18 Schüler pro Klasse gibt, dass aber in einer Schule, in der es 80 Prozent Ausländerkinder gibt, 20 Kinder pro Klasse sind. (Zwischenruf der Abg. Felzmann.) Das werden wir ändern! (Abg. Scheibner: Wo denn?) Ich rede von Linz, von Oberösterreich. (Beifall bei der SPÖ.)

Das Dritte ist: Ich werde für den Bereich Schule versprechen, dass die SPÖ in Zukunft dafür sorgen wird, dass niemand mehr in diesem Land private Nachhilfe kaufen muss (Zwischenruf des Abg. Großruck), sondern dass die Nachhilfe an der Schule kostenlos für jede SchülerIn erfolgt.

 


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