Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 44

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Ein wichtiges Kennzeichen erfolgreicher Schulsysteme ist die optimale Förderung je­des einzelnen Kindes im Bezug auf seine Stärken und Schwächen, seines Arbeitstem­pos, Lerntypus und Entwicklungsstandes. Die Voraussetzung dafür sind Klassen- und Gruppengrößen, in denen das Eingehen auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler möglich ist.

Die derzeitige gesetzliche Regelung, die für den Großteil der Schularten eine Klassen­schülerInnen-Höchstzahl von 30 vorsieht, entspricht nicht diesen Anforderungen. Diese Zahl wird darüber hinaus in den österreichischen Schulen vielfach überschritten. Damit kann das pädagogisch notwendige Ziel, sowohl besondere Begabungen als auch Schwächen einzelner SchülerInnen zu erkennen und entsprechende Förderprogramme zu entwickeln, nicht erreicht werden. Die Folge sind 20 % der 15-Jährigen, die nach den Ergebnissen der PISA-Studie in Österreich über unzureichende Grundkenntnisse in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften verfügen! Das kann und darf sich eine immer noch reiche Nation wie Österreich nicht leisten!!

Insbesondere geht es auch darum, die sprachliche Förderung von Kindern und Ju­gendlichen mit nichtdeutscher Muttersprache und auch all jener, die Sprachprobleme aufweisen, zu verbessern. Deshalb fordern seit Jahren SchülerInnen-, Eltern- und Leh­rerInnen-VertreterInnen, dass diese gesetzliche Höchstzahl auf 25 gesenkt wird. Dies erfordert auch eine entsprechende Anpassung der Eröffnungs- und Teilungszahlen.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag:

„Die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird aufgefordert, ab 1. Ok­tober 2006 eine Senkung der KlassenschülerInnen-Höchstzahl von maximal 25 Schü­lerInnen pro Klasse in allen Schularten umzusetzen und die dafür notwendigen Res­sourcen zur Verfügung zu stellen.“

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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Amon. Seine Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


14.51.07

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Werte Herren auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wir haben ja schon lange darauf gewartet, dass von der Opposition eine Sondersitzung einberufen wird (Ruf bei der ÖVP: Genau!), denn in Nichtwahlkampfjah­ren gab es ja viel mehr an Sondersitzungen, als das heuer der Fall ist. Offenbar ist Ihnen nichts eingefallen. Die Zufriedenheit mit der Politik in Österreich ist eine weitrei­chende. Ihnen ist nichts eingefallen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ.)

Diese heutige Sondersitzung hat offensichtlich nur eine Aufgabe: von der tiefsten Krise der Sozialdemokratie seit mehr als einem Jahrzehnt abzulenken! Das ist der wahre Hintergrund dieser Sondersitzung, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Überall dort, wo Sie Verantwortung tragen, meine Damen und Herren von der SPÖ, oder Verantwortung getragen haben, herrscht eine beispiellose Misswirtschaft vor. Sie haben die „Arbeiter-Zeitung“ in den Ruin geführt, Sie haben den „Konsum“ in den Ruin geführt (Abg. Schöls: ARBÖ!), Sie haben den ARBÖ an den Rand des Ruins geführt, Sie haben die Gewerkschaftsbank an den Rand des Ruins geführt, und Sie haben den


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