Ein wichtiges Kennzeichen erfolgreicher
Schulsysteme ist die optimale Förderung jedes einzelnen Kindes im
Bezug auf seine Stärken und Schwächen, seines Arbeitstempos,
Lerntypus und Entwicklungsstandes. Die Voraussetzung dafür sind Klassen-
und Gruppengrößen, in denen das Eingehen auf die einzelnen
Schülerinnen und Schüler möglich ist.
Die derzeitige gesetzliche Regelung, die für
den Großteil der Schularten eine KlassenschülerInnen-Höchstzahl
von 30 vorsieht, entspricht nicht diesen Anforderungen. Diese Zahl wird
darüber hinaus in den österreichischen Schulen vielfach
überschritten. Damit kann das pädagogisch notwendige Ziel, sowohl
besondere Begabungen als auch Schwächen einzelner SchülerInnen zu
erkennen und entsprechende Förderprogramme zu entwickeln, nicht erreicht
werden. Die Folge sind 20 % der 15-Jährigen, die nach den Ergebnissen
der PISA-Studie in Österreich über unzureichende Grundkenntnisse in
Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften verfügen! Das kann und darf sich
eine immer noch reiche Nation wie Österreich nicht leisten!!
Insbesondere geht es auch darum, die sprachliche
Förderung von Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher
Muttersprache und auch all jener, die Sprachprobleme aufweisen, zu verbessern.
Deshalb fordern seit Jahren SchülerInnen-, Eltern- und LehrerInnen-VertreterInnen,
dass diese gesetzliche Höchstzahl auf 25 gesenkt wird. Dies erfordert auch
eine entsprechende Anpassung der Eröffnungs- und Teilungszahlen.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher
nachstehenden
Entschließungsantrag:
„Die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur wird aufgefordert, ab 1. Oktober 2006 eine
Senkung der KlassenschülerInnen-Höchstzahl von maximal
25 SchülerInnen pro Klasse in allen Schularten umzusetzen und
die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu
stellen.“
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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Amon. Seine Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.
14.51
Abgeordneter Werner Amon, MBA
(ÖVP): Sehr geehrter
Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Werte Herren auf der
Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wir haben ja schon lange
darauf gewartet, dass von der Opposition eine Sondersitzung einberufen wird (Ruf bei der ÖVP: Genau!), denn in
Nichtwahlkampfjahren gab es ja viel mehr an Sondersitzungen, als das heuer
der Fall ist. Offenbar ist Ihnen nichts eingefallen. Die Zufriedenheit mit der
Politik in Österreich ist eine weitreichende. Ihnen ist nichts
eingefallen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von
Freiheitlichen – BZÖ.)
Diese heutige Sondersitzung hat offensichtlich nur eine
Aufgabe: von der tiefsten Krise der Sozialdemokratie seit mehr als einem
Jahrzehnt abzulenken! Das ist der wahre Hintergrund dieser Sondersitzung, meine
Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)
Überall dort, wo Sie Verantwortung tragen, meine Damen und Herren von der SPÖ, oder Verantwortung getragen haben, herrscht eine beispiellose Misswirtschaft vor. Sie haben die „Arbeiter-Zeitung“ in den Ruin geführt, Sie haben den „Konsum“ in den Ruin geführt (Abg. Schöls: ARBÖ!), Sie haben den ARBÖ an den Rand des Ruins geführt, Sie haben die Gewerkschaftsbank an den Rand des Ruins geführt, und Sie haben den