Lassen Sie mich ganz kurz noch zu einem Ausblick kommen. Es
geht uns vor allem darum, die Einkommensschere zu schließen. Da treffen
sich unsere Bemühungen, Frau Abgeordnete Glawischnig, denn es ist
untragbar – und da bin ich Ihrer Meinung und wahrscheinlich auch der
Meinung aller anderen Frauen in diesem Haus –, dass es immer noch
Einkommensunterschiede gibt – aber nicht die von Ihnen genannten
30 Prozent, sondern die Einkommensschere hat sich in diesen sieben Jahren
laut Eurostat von 21 auf 18 Prozent geschlossen; Sie können das ja
gerne nachlesen. Ich weiß aber, dass Sie das nicht gerne hören. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen –
BZÖ.)
Das heißt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber es ist immer noch um 18 Prozent zu viel. Daher werden wir alle Maßnahmen, die nur irgendwie möglich sind, auch setzen, um diese Einkommensschere zu schließen. Das beginnt einerseits beim Berufseinstieg, bei der Ermutigung von jungen Mädchen und Frauen, auch ungewöhnliche Berufe zu wählen, bei der Berufsunterbrechung und der Qualifizierung in dieser Frage und beim Berufsausstieg. In diesem Bereich werden sich unsere Maßnahmen entsprechend bewegen, insbesondere auch was die Berufsunterbrechung, die Kinderbetreuung und die Karenzzeit anlangt. Auch hier gibt es sicher noch eine Verbesserung des bestehenden Modells.
Das, was mich sehr stört – und damit auch
ein Wort zur Diskussion, die Sie angeführt haben –, ist, dass
Sie immer nur mit einem Auge sehen oder dass Sie mit zweierlei Maß
messen. Alles, was links ist, ist gut, und alles, was bürgerlich ist, ist
schlecht. Und wenn die SPÖ-Frauen und die Grünen-Frauen meinen, dass
sie einen Alleinvertretungsanspruch haben – zumindest die
SPÖ-Frauen haben einen solchen ja einmal erhoben –, beleidigen
sie damit Generationen von Frauenpolitikerinnen aus allen Parteien, die
seit viel mehr als 60 Jahren hier in diesem Haus für die Sache der
Frauen arbeiten! (Beifall bei der
ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ.)
Noch ein letztes Wort, Frau Abgeordnete Glawischnig: Wenn
Sie die Aussagen von Dr. Wolfgang Schüssel bewusst missverstehen
wollen (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Eine
Entschuldigung ist fällig!), bewusst missinterpretieren wollen, dann,
liebe Frau Glawischnig, würde ich einmal in die eigenen Reihen schauen. Da
hat es nämlich unmissverständliche –
unmissverständliche! – sexistische Bemerkungen gegen eine
ÖVP-Ministerin gegeben, gegen Frau Bundesministerin Gehrer. Da würde
ich an Ihrer Stelle lieber vor Ihrer eigenen Türe kehren. Bundeskanzler Dr. Schüssel
ist erhaben über jeden Verdacht von Sexismus! (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen –
BZÖ.)
9.24
Präsident Dr. Andreas Khol: Die Redezeit aller weiteren Teilnehmer in der Aktuellen Stunde beträgt 5 Minuten.
Zu Wort gemeldet hat sich nunmehr Frau Abgeordnete Marek. 5 Minuten Redezeit. – Sie sind am Wort, Frau Kollegin.
9.24
Abgeordnete Christine Marek (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Ich darf Ihnen dieses T-Shirt zeigen. (Auf diesem ist das Gesicht von Bundesministerin Gehrer aufgedruckt; „Budern statt sudern“ und „Oral statt Moral“ ist auf dem T-Shirt zu lesen.) Das ist das Selbstverständnis der Grünen! So viel zum Sexismus, zu dieser Sexismus-Keule. (Abg. Sburny: Das hat die Frau Gehrer gesagt? – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.)
Meine Damen und Herren von den Grünen und liebe Eva Glawischnig! Herr Kollege Öllinger hat grinsend in der Zeitung damit posiert mit Frau Ringler – also ich glaube, ihr
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