Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll2. Sitzung / Seite 51

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dern kann man in der Politik bekanntlich viel, vor allem dann, wenn man es nicht finan­zieren und nicht verantworten muss. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich bin daher der Überzeugung, dass die letzthin im Ministerrat ausgehandelten Moda­litäten eine sehr gute und vor allem leistbare Lösung sind. Eine 1,6-prozentige Erhö­hung plus eine Einmalzahlung von 40 € für jeden Pensionisten können für den einen zwar wenig sein, für den anderen aber sehr viel.

Wir sind aber ganz sicher: Diese Forderungen sind realistisch, das heißt, auf lange Sicht auch finanzierbar. Die Forderung nach einer 2,6-prozentigen Erhöhung für das nächste Jahr und nach einer Einmalzahlung von 100 €, wie sie in dem Antrag der FPÖ eingebracht wurden, sind reine Utopie, die ich nur als Augenauswischerei bezeichnen kann.

Sie können doch nicht wirklich glauben, dass das realistisch finanzierbar ist! Wollen Sie dadurch Zustände heraufbeschwören wie in Deutschland, wo die Jungen auf die Stra­ße gehen und nicht mehr für die ältere Generation zahlen wollen oder wo das Pensi­onsalter auf 67 Jahre erhöht wird?

Aber eines, meine Damen und Herren, muss uns doch klar sein, nämlich dass das Pensionsreglement, beruhend auf dem Generationenvertrag, einer Politik der langen und genau überdachten Konzepte bedarf.

Ich darf daher abschließend noch einmal daran erinnern, dass es bei den Pensionen um ein langjähriges, vorausschauendes und intelligentes Handeln geht und nicht dar­um, Menschen Hoffnungen zu machen, die man nicht erfüllen kann. – Danke. (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)

16.06


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Neubauer mit einer freiwilligen Redezeitbeschränkung von 5 Minuten. – Bitte.

 


16.06.11

Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Gestatten Sie mir, dass ich kurz auf zwei Vorred­ner eingehe. Herr Kollege Van der Bellen hat die Mitglieder der freiheitlichen Fraktion als „Fäkalienkünstler“ tituliert. Ich für meine Person weise das entschieden zurück! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich möchte auch auf die Aussagen der Frau Kollegin Aubauer kurz eingehen. Frau Kol­legin Aubauer, Sie haben hier der erstaunten Bevölkerung erklärt, warum etwas in die­sem Land nicht geht. Sie haben alle möglichen Argumente dafür gefunden, warum etwas nicht gehen kann und was nicht sein darf, was nicht von der ÖVP kommt.

Tatsache ist natürlich, dass Sie ja selbst verantwortlich sind für das, was wir heute eingebracht haben. Das ist nämlich das Versagen der Regierung in den letzten Jahren und das ist das Versagen dahin gehend, warum wir heute 100 € für die Pensionisten verlangen, weil der Wertverlust der Pensionen in den letzten Jahren genau 4,3 Prozent betragen hat; das sind 93 € pro Monat. Deshalb haben sich unsere 100 € auch so schlüssig ergeben, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)

Und weil Sie immer davon reden, dass etwas nicht finanzierbar sei: Schauen Sie ein­mal bei Ihrem Herrn Finanzminister nach, der noch im Oktober gesagt hat, dass es heuer insgesamt 1,4 Milliarden € mehr an Körperschaftsteuereinnahmen gebe. Wenn man mit 1,4 Milliarden € dieses System nicht finanzieren kann, dann weiß ich nicht, womit man überhaupt noch ein Pensionssystem finanzieren kann.

Jetzt darf ich zum eigentlichen Antrag, den ich heute hier einbringen werde, kommen.

 


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