Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung / Seite 46

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass ich durchaus manches einstecken musste – man­ches auch zu Recht – von der österreichischen Medienszene, aber auch nur annä­hernd den Gedanken – nur den Gedanken! – zu haben, das habe irgendetwas mit tota­litären Regimes zu tun: Freunde, das ist jenseits! Das kann nicht sein! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

Da muss auch das ganze Haus aufstehen und die österreichische Presselandschaft und die Journalistinnen und Journalisten in Schutz nehmen.

Herr Klubobmann Strache, Sie haben es auch nicht notwendig, Alfred Finz da herein­zunehmen. Ich habe viel Verständnis für Ihre Situation, wenn da aus dem rechtsradika­len Eck plötzlich Fotos aus Ihrer Jugendzeit auftauchen. Dass Sie dann aber plötzlich ebenso irgendwelche Fotos herhalten und den Eindruck erwecken wollen – und das ist nichts anderes –, Alfred Finz hätte etwas mit dieser Szene zu tun, mit Küssel, Honsik oder wem immer, das geht nicht! Alfred Finz war seit dem 15. Lebensjahr bei einer katholischen Verbindung, bei einer Mittelschülerverbindung. Seine Familie war in vielen Bereichen Opfer des Nationalsozialismus – die Großmutter wurde beispielsweise in Gugging umgebracht.

Wissen Sie überhaupt, was mit solchen Dingen leichtfertig angerichtet wird?! Wenn Sie, manchmal vielleicht zu Recht, das Gefühl haben, Ihnen geschieht Unrecht, dann überlegen Sie, was Sie mit solchen Vergleichen mit den Medien, mit Alfred Finz oder mit anderen Dingen anrichten!

Daher: Wenn schon, dann Distanzierung zu 100 Prozent: von der Geschichte dazu, aber auch von gegenwärtigen Tendenzen, die es natürlich immer gibt und die nicht nur vielleicht in einer politischen Gruppe beheimatet sind. Dann muss das ein Vorbild sein, wie wir in dieser neuen Legislaturperiode miteinander umgehen wollen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.) Nicht ausgrenzen, miteinander reden, aber sagen, was ist – und nicht verharmlosen! – Ich danke. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP.)

13.05


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Klubobmann Strache zu Wort gemeldet. Ich mache Sie auf § 58 der Geschäfts­ordnung aufmerksam. Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


13.06.03

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Herr Klubobmann Dr. Schüssel hat behauptet, ich vertraue Mag. Ewald Stadler nicht. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Ich stelle richtig, dass Mag. Stadler vielmehr mein Vertrauen genießt, denn sonst wäre er nicht Klubobmann-Stellvertreter. Das muss man hier auch einmal richtig stellen. (Ruf bei der ÖVP: Ist schon daneben!)

Sie haben behauptet, ich hätte die Medien im Allgemeinen in Richtung „Stürmer“-Stil gebracht.

Nein! Ich stelle richtig: Ich habe ein Medium damit in Verbindung gebracht, denn was hier an Diffamierung, Denunziation und Manipulation stattgefunden hat, ist skandalös! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Van der Bellen: Welches? – Abg. Brosz: Welches Medium?)

Sie haben behauptet, dass ein Foto offenbar nicht den Tatsachen entspricht.

Es ist Tatsache, dass es leider ein Foto von Herrn Staatssekretär Finz und Herrn Gott­fried Küssel gibt. Das ist eine Tatsache. – Und nicht mehr und nicht weniger habe ich festgemacht.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite