Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung / Seite 138

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Australien, wo Sie hinsehen, auf den Philippinen, in Indien, ja in ganz Asien – überall gibt es die biologischen Landbau-Bewegungen, und das sind unsere Freunde, das sind unsere Partnerinnen und Partner.

Und diese landwirtschaftliche Praxis ist ein Beitrag zum aktiven Klimaschutz, weil die Bio-Landwirtschaft den Humus – das ist das Wertvolle im Boden und gleichzeitig der CO2-Speicher – aufbaut, vermehrt und die Bodenfruchtbarkeit, die Basis der Ernährung des 21. Jahrhunderts, sicherstellt. Das ist eine ganz klare Orientierung, das ist die poli­tische Ausrichtung unseres Antrages.

Es gibt enorm viele Lippenbekenntnisse unseres – nicht anwesenden – Landwirt­schaftsministers dazu. Ich bestreite auch nicht, dass es die eine oder andere gute Maßnahme gab in der letzten Periode; überhaupt keine Frage. (Abg. Jakob Auer, der gerade den Saal betreten hat und sich zu seinem Platz begibt: Viele! Viele gute!) Kol­lege Auer, Sie kommen zu spät – außer Sie wollen im Ausschuss unserem Antrag bei­treten oder sich aktiv an dieser Debatte beteiligen. (Abg. Jakob Auer: In der Agrarpoli­tik ist der Pirklhuber immer zu spät dran!) Ich lade Sie entschieden dazu ein, und ich würde es wirklich als eine Wertschätzung auch der Opposition empfinden, wenn genau das, was angekündigt wurde, nämlich die Argumente der Opposition ernst zu nehmen, auch an diesem Beispiel umgesetzt wird und das auch wirklich gelebt wird.

Kollege Wimmer, das wäre eine große Chance, und daher mein Appell auch an die SPÖ gerichtet: Ich hoffen, dass wir wirklich zu einem konkreten Diskurs kommen.

Und mein Appell an Sie, Kollege Auer: Im ersten Landwirtschaftsausschuss sollte – und ich ersuche Sie wirklich darum – dieser Antrag auf der Tagesordnung sein, damit wir eine Vorgangsweise absprechen können. Ich bin bereit, was immer Sie dann vor­schlagen, eine entsprechende gemeinsame Vorgangsweise zu finden. Aber wir sollten ernsthaft über diesen Antrag diskutieren. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

18.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Wimmer. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


18.13.48

Abgeordneter Rainer Wimmer (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geschätzten Kol­leginnen! Liebe Kollegen! Kollege Pirklhuber, ich habe festgestellt, dass du das Regie­rungsübereinkommen nicht ganz genau durchgelesen hast. Sonst würdest du nämlich feststellen, dass sehr viele Dinge, die du jetzt angesprochen hast, wahrscheinlich einer Lösung zugeführt werden. (Abg. Sburny: Vielleicht!)

Ich glaube, meine Damen und Herren, dass der Vorschlag nicht schlecht ist, dass die Überlegungen, die Intentionen, die diesem Antrag zugrunde gelegt sind, grundsätzlich richtig und vernünftig sind. Aber vielleicht doch noch ein paar Fakten dazu – und gera­de du hast es ja schon angesprochen –: Österreich kann sich auch in diesem Zusam­menhang sehen lassen. Österreich hat einen der höchsten Anteile von Bio-Landwirt­schaftsbetrieben im gesamten europäischen Raum. Wir sind hier fast Spitzenreiter, wir liegen hier im europäischen Spitzenfeld, und das ist gut so.

Bio-Landbau hat für uns Sozialdemokraten – das weißt ja du ganz besonders – immer schon einen hohen Stellenwert gehabt, weil es natürlich darum geht, vor allem auch unser Grundwasser besser zu schützen als bisher. Wir kennen ja die Probleme, wir kennen ja die Problemregionen, wo Trinkwasser leider nicht mehr immer in ausreichen­der Qualität zur Verfügung gestellt werden kann. Wir kennen das Problem des Arten­schutzes – auch das ist bereits angesprochen worden –, und wir kennen natürlich auch das Problem der artgerechten Tierhaltung.

 


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