Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 71

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Gleichstellungspolitik für Frauen handelt. Es ist notwendig, im eigenen Land, aber auch im Bereich der Europäischen Union alles daranzusetzen, dass Frauen mehr Möglich­keiten haben, auch in Führungspositionen zu kommen – das gilt für die Wirtschaft, für den öffentlichen Bereich, für die Interessenvertretungen ebenso wie für politische Parteien –, alles daranzusetzen, dass es zu einer Verringerung bis hin zu einer Zusammenführung der Einkommensschere kommt. Und, meine Damen und Herren, es ist auch notwendig, ein Mehr an Betreuungseinrichtungen sowohl für Kinder als auch für pflegebedürftige Menschen zu schaffen. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geschätzte Damen und Herren, es ist Zeit, und es kommt jetzt darauf an, die Kräfte zu bündeln, Maßnahmen zu setzen und gezielt fortzusetzen für ein soziales Europa. Ich wünsche unseren Vertreterinnen und Vertretern alles Gute. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.45


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Neugebauer; Redezeit ebenfalls 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


12.45.16

Abgeordneter Fritz Neugebauer (ÖVP): Meine sehr geehrten Kolleginnen! Mitglieder der Bundesregierung! Herr Präsident! Geschätzte Kollegen! Jahrestage, Jubiläen ha­ben es an sich, dass man ein wenig zurückblickt, aber berechtigterweise auch nach vorne. Wenn ich mir die Vorbereitung der deutschen Präsidentschaft vergegenwärtige, dann darf ich sagen, mit einem kurzen Blick zurück nicht allzu weit in die Vergan­genheit: Österreich hat vor einem Jahr eine hervorragende Präsidentschaft abgeliefert, was jetzt auch den Deutschen die Möglichkeit eröffnet, in vielen Bereichen konsistent ganz einfach weiterzuarbeiten! – Wir dürfen uns doch mit einigem Stolz gratulieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Das lässt sich nicht nur an der Verankerung des österreichischen Lebensmodells – wie heute zitiert worden ist – mit der ökosozialen Marktwirtschaft festmachen. Auch mit der Sensibilität: Europa hört zu!, ist deutlich zu machen, dass die Distanz zwischen den Bürgern und den europäischen Gremien ein wenig verkürzt werden sollte.

Ich bedanke mich sehr herzlich, dass heute von allen anwesenden Regierungs­mitgliedern unisono mit unterschiedlichen Beispielen dargestellt worden ist, dass in der Verfassungs-Debatte zwar die Substanz zu erhalten ist, dass aber die verstärkte Betonung auf die soziale Dimension in der europäischen Einigung zu legen ist. Frau Bundesministerin Dr. Plassnik hat an vielen Beispielen deutlich gemacht, von welchem Level wir beim Benchmark im Vergleich mit anderen Staaten ausgehen dürfen. Ich bedanke mich auch explizit bei dir, Herr Vizekanzler, dass du die Frage der Mitarbeiter­beteiligung, wie wir sie in Österreich entwickelt haben, als einen Exportartikel für andere Länder einbringen möchtest.

Dass gute Sozialsysteme, Herr Dr. Buchinger, für die Produktivitätskraft selbstver­ständ­lich wichtig sind, ist unbestritten. Ich denke, dass auch unsere hohe sozial­staatliche Absicherung das Vertrauen in die Institutionen und den Konsens und damit auch eine stärkere Konsumbereitschaft fördert. Hier hat die Bundesregierung in den ersten Tagen ihrer Verantwortung schon viel geleistet. Es wird auch das Primat der Bildung, das der Herr Bundeskanzler betont hat, in Berlin deutlich zu machen sein.

Dass wir nicht gigantische Fortschritte zu erwarten haben, das hat die Geschichte der Entwicklung der Europäischen Union gezeigt. Einer der Gründer, Robert Schuman, hat gesagt: Europa wird nicht an einem Tag entstehen, es wird durch viele Taten entstehen! – Möge dieser Gipfel ein weiterer ganz wichtiger Schritt sein! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

 


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