Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 103

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Zu den Frauenförderplänen, dem Wunsch der Grünen nach Verankerung: Ich glaube, dass Sie nicht wissen, dass es seit 1992 den § 97 im Arbeitsverfassungsgesetz gibt, wo es über Betriebsvereinbarungen sehr wohl, bitte, die Möglichkeit gibt, Frauenförder­pläne einzuführen. Das war ein Thema im Zuge der Behandlung des Frauenvolksbe­gehrens, was auch umgesetzt wurde.

Zu der Forderung nach einer verpflichtenden Bindung, wenn öffentliche Gelder in Be­triebe fließen, sage ich Ihnen: Mir ist es wichtiger, dass man zuerst, wenn öffentliche Gelder in Betriebe, in Unternehmen fließen, schaut, dass es arbeitsplatzerhaltende und arbeitsplatzschaffende Maßnahmen für Frauen und für Männer gibt, denn nur so kommen wir auch im Bereich der Wirtschaft weiter.

Ich meine – abschließend noch einmal –, es würde uns gut tun, wenn wir nicht öffent­lich in diesem Raum so ein Hickhack zum Thema Frauenpolitik machten. Frauenpolitik ist tatsächlich Querschnittspolitik, geht in die Familienpolitik hinein, geht in die Wirt­schaftspolitik hinein. Und mehr Sinn für die Zukunft wäre angebracht. (Beifall bei der ÖVP.)

18.09


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Zanger. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten; Restredezeit der Fraktion: 7 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.


18.10.21

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Sehr verehrte Damen auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Frau Kollegin Steibl, Sie haben gerade in Richtung der Grünen gesagt: Ihr werdet so aggressiv beim Reden. – Sehen Sie, das ist genau der Grund, warum wir Männer es oft in weiser Voraussicht vermeiden, uns in Debatten über Frauengeschichten einzumischen.

Vielleicht wundern Sie sich, dass ich als Mann heute zu einem Frauenthema Stellung beziehen, aber ich sehe es als reizvolle, aber auch notwendige Kontroverse, denn selbst vor Gericht wird dem Angeklagten die Möglichkeit der Verteidigung geboten.

Aber selbstverständlich liegen die Gründe woanders. Da ist zum einen natürlich der höchste Respekt, den wir Männer – vor allem auch ich – der Damenwelt im Allgemei­nen untertänigst entgegenbringen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zum Zweiten scheue ich die Höhle des Löwen nicht. Und drittens: Ich bin glücklich ver­heiratet. Und – Gott sei gelobt! – auch meine Gattin ist mit mir anscheinend glücklich verheiratet, hat sie mir doch schon in jungen Jahren zwei wundervolle Söhne ge­schenkt. Und stellen Sie sich vor, sie hat noch etwas ganz anderes gemacht: Entgegen dem damals schon vorherrschenden Zeitgeist der Emanzipation hat sie sowohl auf Karriere als auch auf Freizeit verzichtet, denn ihr unbedingter Wille war es, unsere bei­den Kinder selbst zu erziehen, sie nicht in irgendwelche Betreuungseinheiten oder Sonstiges abzuschieben und ihnen alle nur mögliche Zeit, die ihr zur Verfügung stand, zu widmen. (Beifall bei der FPÖ.)

Selbstverständlich hat das Entbehrungen für uns bedeutet. Wir konnten uns nicht alles leisten. Aber glauben Sie mir: Das, was wir damals bei unseren Kindern gesät haben, das können wir heute hundertfach ernten. Und kein Geld der Welt könnte mir das ersetzen, was ich erlebt habe! (Beifall bei der FPÖ.)

Glauben Sie mir, sie hat von mir die höchste Wertschätzung erfahren hinsichtlich ihres Engagements im Haushaltsmanagement und vor allem hinsichtlich ihres großen Zeit­aufwandes bei der Kindererziehung. Und da sollte man auch einmal die Frage stellen: Ist dies dem Staat etwas wert – und wenn ja, wie viel?

 


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