Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll20. Sitzung, 24. April 2007 / Seite 190

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

lich Hunderttausende Tiere auf die grausamste Art und Weise zu töten, außer – und das habe ich eingangs erwähnt – offensichtlich, um die Modetorheiten einiger weniger in Europa und Asien zu befriedigen. Denn dort, das wissen wir, liegen die Hauptabsatz­märkte dieser Produkte.

Generelle Handelsverbote sind der beste Weg, um dem Schlachten Einhalt zu gebie­ten. Das hat sich in der Vergangenheit auch anhand der europäischen Jungrobben­richtlinie 1983 gezeigt. Auf EU-Ebene – und ich betone: auf EU-Ebene – sind daher künftig Aktivitäten zu verstärken, damit diese Richtlinie greift. Zusätzlich zum EU-wei­ten Einfuhr- und Handelsverbot für Robbenprodukte brauchen wir auch noch effiziente Kontrollmechanismen, nämlich eine spezielle Kennzeichnungspflicht für in Kleidungs­stücken verarbeitete Robbenfelle, damit das Leid der Robben künftig der Vergangen­heit angehört. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.33


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Pfeffer. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.


18.33.31

Abgeordnete Katharina Pfeffer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, man muss nur warten können und Geduld haben. Die Natur richtet sich einiges selbst. Wie wir aus den Medien erfahren haben, sind viele Schiffe der Robbenjäger im Eis stecken geblieben. Einerseits ein Sieg der Gerechtigkeit gegen das sinnlose Abschlachten dieser wehr­losen Meeressäugetiere. Andererseits haben nun diese Robbenjäger am eigenen Leib verspürt, was es heißt, Angst um sein Leben zu haben. Und vielleicht trägt dies dazu bei, aus den geretteten Jägern wieder Menschen zu machen.

Meine Damen und Herren! Mehr als 300 000 junge Sattelrobben, schätzungsweise rund ein Drittel aller in diesem Jahr geborenen Jungen, werden von den Jägern brutal getötet, noch bevor sie drei Monate alt werden. Die kanadische Robbenjagd ist die weltweit größte Jagd auf Meeressäuger, die heute noch stattfindet. Sie ist inakzep­tabel, grausam und gehört verboten. Ich erspare Ihnen Einzelheiten über den Vorgang der Tötung dieser Jungtiere. Von humaner Tötung, wie von der kanadischen Regierung behauptet wird, kann keine Rede sein. Untersuchungen haben ergeben, dass 42 Pro­zent der Tiere noch lebten und vermutlich noch bei Bewusstsein waren, als sie gehäu­tet wurden.

Daher, meine Damen und Herren, müssen wir der grausamen Tötung gegensteuern, um diese Massaker zu beenden. Der beste Weg wäre natürlich, wenn möglichst viele Länder ein internationales Handelsverbot für Robbenprodukte erließen. Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Daher ist es vorbildhaft, dass wir heute im Parlament die­sen Fünfparteienantrag beschließen. Ein Dankeschön an den Herrn Bundesminister und an Sie alle, denen der Tierschutz am Herzen liegt. – Danke schön. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und den Grünen.)

18.35


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Schopf zum Wort. Ebenfalls 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.


18.35.38

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Auch mir persönlich ist dieser Antrag besonders wichtig, und ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass wir als Fraktion auch sehr erfreut sind, dass voraussichtlich alle Parteien diesem Antrag die Zustimmung geben werden. Es ist immer wieder erbärmlich, in Aufzeichnungen und vor allem in Dokumen-


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite