Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 583

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artiger Ausdruck ist unverzeihlich! Er ist aber nicht vom geschätzten Herrn Landes­hauptmann verwendet worden, sondern von einem SPÖ-Abgeordneten, der sich im Anschluss auch dafür entschuldigt hat, worüber ich froh bin.

Leider hat auch ein Abgeordneter der ÖVP gesagt – ich zitiere –: Die SPÖ sind Sozialisten, aber keine Demokraten! – und sich dafür nicht entschuldigt. Ich würde auch dafür eine Entschuldigung erwarten. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

17.49


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Oberhauser. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.49.38

Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Danke auch Herrn Bundesminister Buchinger, vor allem für seine letzten Worte. Gestatten Sie mir, bevor ich zum Thema komme, als neue Abgeordnete hier zu sagen, dass ich schon den Eindruck habe, dass wir von den Österreicherinnen und Österreichern gewählt wurden, um unsere Differenzen und unterschiedlichen Meinungen, die wir hier haben, auf einem doch halbwegs sachlichen Niveau abzuführen – bei aller Pointiert­heit und bei aller Schärfe. Ich glaube, dass es sich unsere Wählerinnen und Wähler verdienen, dass wir uns hier so unterhalten, dass wir uns dann auch noch in die Augen schauen können. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte jetzt darauf zu sprechen kommen, dass sich in den letzten Jahren in der Europäischen Union die Lebenserwartung nahezu verdoppelt hat. Das hat viele unterschiedliche Gründe. Der eine ist, dass wir Gott sei Dank schon sehr lang Frieden hier im europäischen Raum haben. Das Zweite ist, dass die Gesundheitsversorgung verbessert wurde und die Kindersterblichkeit zurückgegangen ist, aber auch, dass es zu Verbesserungen im Arbeitsleben gekommen ist.

Die gestiegene Lebenserwartung und auch der Rückgang der Geburten werden zu einigen Veränderungen im Arbeitsleben führen. Das wird zu einem Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter führen; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 45 plus wer­den erstmals die Mehrheit innerhalb der Belegschaften bilden; der Anteil der jüngeren Arbeitskräfte wird deutlich zurückgehen. Die Bevölkerungsgruppe nach dem Erwerbs­leben, nämlich 60 und 65 plus, wird zur größten Altersgruppe werden. In Zukunft stehen nicht nur Unternehmen und Belegschaften, sondern auch politisch Verantwort­liche vor besonders großen Herausforderungen.

Am gestrigen Tag haben wir hier sehr viel über das Thema Prävention gehört. Und ich glaube, dass das auch der Punkt ist, wo man ansetzen muss, damit ein Leben, auch ein Arbeitsleben, in langer Gesundheit gewährleistet ist.

Es ist aber auch unumgänglich, dass die Arbeitswelten, in denen wir uns bewegen, in der Zukunft verändert werden. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen die Mög­lichkeit haben, möglichst lange zu arbeiten – und Arbeitgeber müssen die nötigen Ressourcen und das nötige Know-how bekommen, um ihnen das auch zu ermög­lichen.

Weltweit werden unter dem Titel Productive Aging Forschung betrieben und Best Practice-Modelle entwickelt. Man braucht diesbezüglich aber nicht weltweit zu schauen, sondern beispielsweise nur nach Österreich, denn unter dem Namen „Arbeit und Alter“ gibt es eine ganz besonders hervorragende österreichische Initiative. Die Industriellenvereinigung, die österreichische Wirtschaftskammer, die Bundesarbeits­kammer und der Österreichische Gewerkschaftsbund haben sich in guter alter Sozial-


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