Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 645

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reagiert. Beispielsweise kann im Pinzgauer Mittersill ein riesiges Schutzwasserprojekt an der Salzach realisiert werden.

Auch der Umweltschutz ist im Budget großartig aufgehoben, wie wir überhaupt – trotz grüner Unkenrufe – bei Natur- und Umweltschutzgebieten europäische Spitzenwerte einnehmen und Spitzenreiter sein dürften. So sind allein in meinem Bundesland 25 Prozent der Fläche unter Schutz gestellt, dazu kommen noch Natura-2000-Gebiete im Lechtal und so weiter – und das bei einer besiedelbaren Fläche von insgesamt 13 Prozent. Das bedeutet, die Schutzgebiete betragen bereits die doppelte Fläche der besiedelbaren Fläche. In meinem Bezirk Schwaz – wir sind hier ganz besonders gefördert; der größte Tourismusbezirk nach dem Bundesland Wien – sind 40 Prozent der Fläche bereits unter Schutz gestellt.

Für die Nationalparks geben Sie, Herr Bundesminister, in diesem Budget an die 11 Millionen € aus. Diese Summe dient aber ausschließlich der Systemerhaltung – für Wissenschaft, Forschung, gemeinsam mit den Ländern auch für die Verwaltung, für überhöhte Jagdpachtungen und so weiter. Auch für diese Summe ist Ihnen zu danken, Herr Bundesminister! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich sehe in der Vermarktung der Nationalparks allerdings ein großes Problem, denn diese wäre für die in diesen Gebieten lebende Bevölkerung von großer Bedeutung, findet derzeit aber zu wenig statt. Im Gegenteil, in den letzten 15 Jahren haben wir beispielsweise in den Gemeinden des Nationalparks Hohe Tauern fast 30 Prozent Nächtigungsrückgang.

Wir würden für das Verständnis und die wirtschaftliche Bedeutung der Nationalparks und damit für den Umweltschutz mit der Bevölkerung, die dort lebt, viel dazu beitragen, wenn wir diese ausreichend bewerben würden. Dafür brauchen wir dringend zusätz­liche Mittel – derzeit wird hauptsächlich verwaltet und nicht vermarktet.

Frau Abgeordnete Schönpass, da Sie Herrn Grillitsch aufgefordert haben, er solle sich entschuldigen, habe ich auch noch eine Bitte: Richten Sie bitte unserem Bun­deskanzler aus, dass er für die derzeitige wirtschaftliche Situation nicht zuständig ist und er sich bei der Wirtschaft in Österreich bedanken soll (Zwischenruf der Abg. Königsberger-Ludwig), die unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen genügend Arbeitsplätze geschaffen hat. Ich glaube, das wäre auch ein gutes Zeichen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

11.43


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Wimmer zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

 


11.43.56

Abgeordneter Rainer Wimmer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen! Im Regierungsprogramm bekennen wir uns zur Erhaltung der vielfältigen Funktionen unseres Waldes, vor allem die Verbes­serung der Schutzwälder muss Priorität haben. Wir wissen ja, dass mehr als zwei Drittel der Schutzwälder enormen Aufholbedarf haben, dass es hier große Schädigun­gen gibt.

Ich glaube, sagen zu können, dass insbesondere der Walddialog dazu beigetragen hat, dass diese Problematik jetzt ernster genommen wird als in der Vergangenheit.

Herr Bundesminister, ich darf Ihnen, nachdem Sie ja nicht immer gelobt werden, doch ein Kompliment aussprechen. Ich war einer jener, die sich sehr kritisch zum Walddialog verhalten haben, denn wir haben ja schon sehr viel diskutiert und geredet, aber ich meine, hier werden wirklich Nägel mit Köpfen gemacht, und das ist gut so! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

 


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