Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 207

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gen einen Hektar guten Buchenwaldes – bitte, das waren keine Fichten, keine Flach­wurzler, das waren gute Buchenwälder, die teilweise Bäume aufwiesen, die bis zu 250 Jahre alt waren – auf einen Schlag verloren. (Abg. Rädler: Wer ist schuld?) – Das war der Sturm. Aber er hat mir gesagt, diese Sturmereignisse sind jetzt in einer gehäuf­ten Form aufgetreten. (Abg. Rädler: Lernen Sie Geschichte! – Weiterer Zwischenruf bei der ÖVP.) Was früher alle 20 Jahre war, wiederholt sich jetzt immer öfter. (Abg. Rädler: Lernen Sie Geschichte!) – Reden Sie mit ihm!

Dasselbe gilt für die Überschwemmungen. Wo es früher alle zehn Jahre Hochwasser gegeben hat, gibt es das jetzt teilweise alle zwei Jahre. Gerade die Land- und Forst­wirtschaft ist besonders betroffen, und deswegen nenne ich Ihnen dieses Beispiel von den fortschreitenden und bedrohlichen Klimawandelbegleiterscheinungen. (Zwischen­ruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Diese 500 Millionen des Klimafonds kann man noch dazu dritteln, nämlich in den Be­reich Forschung und Innovation, für den öffentlichen Verkehr, wie Sie gemeint haben, und dann noch für direkte Projektförderung. Die Umsetzung, Herr Minister, haben Sie uns im Ausschuss gesagt, machen die Kommunalkredit auf der einen Seite und die FFG auf der anderen Seite. Das haben sie ja immer schon gemacht, da brauchen wir an sich keinen neuen Fonds, da soll man nur dort die Förderschienen verwenden. Aber für die Umsetzung im öffentlichen Nahverkehr, der Ihnen ja auch wirklich ein Anliegen zu sein scheint (Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Ja!), haben wir noch niemanden.

Wer wickelt denn dieses Programm ab? Wer wickelt denn die Verbesserung des öf­fentlichen Nahverkehrs ab, wo wir gerade im Verkehrsbereich die Schäden herbeibe­schwören, die dann die Waldbesitzer im Almtal, in Kärnten oder in der Steiermark mehr oder weniger am eigenen Leib, am eigenen Vermögen erfahren? Dort fehlt uns noch die Umsetzung. Darum teile ich auch die Ansicht des Rechnungshofes: bestehende In­strumente effizienter einsetzen, bestehende politische Instrumente wirklich einmal auch dazu verwenden, Zähne zu zeigen im Sinne der Energieeffizienz und auch des Klima­schutzes, keine Feigenblätter konstruieren, was für mich dieser Klimaschutzfonds teil­weise zu sein scheint, und keinen Ablasshandel mit Zertifikatsverkauf beginnen. (Zwi­schenruf des Abg. Rädler.)

Deshalb plädiere ich dafür, dass unser Antrag massiv unterstützt wird, damit es – nicht zuletzt das Übergangswort für Sie, Herr Kollege Grillitsch – der Land- und Forstwirt­schaft in Zukunft auch gut geht. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

17.50


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Gril­litsch zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


17.50.33

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kol­leginnen und Kollegen! Ich habe heute schon einmal darauf hingewiesen – wir tragen das auch, wir bekennen uns auch dazu –: Klimaschutz, weniger CO2 – wir sind dabei! Ich hoffe, auch Sie. (Abg. Dr. Lichtenecker: Völlig lächerlich!)

Frau Kollegin Moser hat jetzt eigentlich sehr eindrucksvoll dargelegt, mit welchen Aus­wirkungen wir durch verstärkten CO2-Ausstoß zu rechnen haben. (Abg. Dr. Lichten­ecker: Ja, genau!) Ich weiß es auch seit mehr als 15 Jahren, aber wir haben es kaum geglaubt, was uns die Wissenschafter gesagt haben: Rückzug der Gletscher, verstärkt Orkane und Überflutungen, Dürreperioden. Sie werden auch wissen, wer diese Auswir­kungen als Erster in der Natur draußen erlebt. – Die Bäuerinnen und Bauern! (Zwi­schenruf des Abg. Dipl.-Ing. Klement.) Machen Sie sich nicht lustig darüber, Herr Dipl.-Ing. Klement, machen Sie sich nicht lustig, wenn Lebensgrundlagen zerstört werden!


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