lich mit allen Beteiligten im Gespräch und versuchen, hier zu einem neuen Anfang zu finden.
Zur Minderheitenfeststellung: Ich glaube, das wird nicht
dazu beitragen, die Frage zu entspannen, und daher wird die
Minderheitenfeststellung auch nicht Teil meines Vorschlages sein. (Abg. Strache:
Das sind die Fakten, die man braucht! Die Grundlage!)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Klement, bitte.
Abgeordneter Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS (FPÖ): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Eine Minderheitenfeststellung nach dem Südtiroler Modell, das eine Erhebung nach den Kriterien von Muttersprache und Volkstum vorsieht, ist die einzige Möglichkeit, gesicherte Zahlen über die Stärke der slowenischen Minderheit zu bekommen.
Warum verweigern Sie maßgeblichen Kräften in Kärnten, die sich konkret für eine solche Minderheitenfeststellung einsetzen, das Gespräch? – Ich meine damit die Plattform Kärnten, in der unter anderen der Kärntner Abwehrkämpferbund, aber auch die Freiheitliche Partei vertreten sind.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.
Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass auch die Minderheitenerhebung 1976 nicht zu eindeutigen Ergebnissen geführt hat (Abg. Strache: Das war ja keine Minderheitenerhebung! Das war ja keine richtige Minderheitenerhebung!) und dass wir davon ausgehen, dass eine solche Minderheitenfeststellung heute nicht zu einer friedlichen Lösung des Problems beitragen würde, sondern zu einer weiteren Eskalation eines Konflikts, den man in Wirklichkeit nicht braucht. Uns geht es darum, eine Lösung zu finden und nicht diese Konfrontation weiterzuführen.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mag. Stoisits, bitte.
Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (Grüne): Guten Morgen, Herr Bundeskanzler! Herr Bundeskanzler, ich unterstütze Sie zur Gänze in Ihrer Meinung, dass man raus aus der nationalistischen Konfrontation muss (Abg. Strache: Das ist eine Koalition!) und dass eine Minderheitenfeststellung absolut gegen alle rechtlichen und verfassungsmäßigen Grundsätze in Österreich ... (Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, die Frage, bitte!
Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (fortsetzend): Herr Bundeskanzler, ich frage Sie: Wollen Sie den Mainstream der Verfassung oder die Verfassung dem Kärntner Mainstream à la Haider anpassen? Das ist nämlich die Schlüsselfrage bei der Lösung des Problems, und das würde mich interessieren.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.
Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Es ist völlig klar, dass die österreichische Bundesverfassung die Grundlage ist, von der wir ausgehen. Gleichzeitig wissen wir aber, dass hier eine gewisse Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten gegeben ist, denn sonst bräuchten wir ja nicht zu verhandeln. (Abg. Öllinger: Der Mainstream ist ganz woanders!) Daher scheint völlig klar zu sein, dass es darum geht, einen breitestmöglichen Konsens zu erreichen, bei dem aber niemand den Eindruck haben soll, dass sich irgendein Einzelner in einer Vetoposition befindet.
Es ist daher gut, glaube ich, davon auszugehen, dass das
Ziel die Breite ist, dass man sich aber von Einzelnen, die glauben, das Veto zu
haben, dann nicht abschrecken lässt. (Abg.
Öllinger: Die
Kameradschaft IV und so weiter!)
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