Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 14

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Ich erhoffe mir davon darüber hinaus, dass auch Väter die Chance nützen und sich mehr der Betreuung von und der Beziehung zu ihren kleinen Kindern widmen. Mit 800 € wollen wir doch auch einen Anreiz geben, sodass es auch Vätern finanziell mög­lich ist, sich, wie gesagt, ein paar Monate lang der Betreuung ihrer Kinder zu widmen.

Also ich halte das für eine ganz positive Maßnahme, und es war höchst an der Zeit, dass wir das Kinderbetreuungsgeld reformieren.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Was halten Sie von den zusätzlichen Forderungen der Sozialpartner betreffend das Kinderbetreuungsgeld?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst Doris Bures: Die Sozialpartner haben sich ja in einem offenen Brief an alle Parlamentsparteien gewandt und haben vorgeschlagen, noch mehr Flexibilität zu ermöglichen. – Ich halte das für einen sehr klugen Vorschlag, auch deshalb, weil er die Möglichkeit bieten soll, nicht nur die eine Variante – 15 oder 18 Monate –, sondern auch jene mit 20 oder 24 Monaten auswählen zu können.

Ich glaube, das wäre deshalb sehr positiv, weil das dann im Einklang mit den arbeits­rechtlichen Regelungen wäre, aber auch, weil es zum zweiten Geburtstag des Kindes stattfinden würde. Das ist oft so ein Moment, wo man sagt: Ja, jetzt wollen wir wieder in den Beruf zurückkehren. – Wir haben dann hoffentlich – das ist ja ein wichtiger Punkt – auch ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen, von denen die Familien wissen, dass ihre Kinder dort gut aufgehoben sind. Ich halte diesen Vorschlag, hier noch mehr Flexibilität zu ermöglichen, für einen sehr sinnvollen und einen sehr guten.

Ich unterstütze alle Maßnahmen, die dazu führen, dass vor allem Frauen eine Chance bekommen, eben schneller in den Beruf zurückzukehren. Denn wir kennen das ja: Je länger Frauen aus dem Beruf draußen sind, umso schwieriger ist der Wiedereinstieg. Das war ja das Problem beim „Kindergeld alt“: dass es eigentlich dazu geführt hat, dass Frauen aus dem Erwerbsleben gedrängt wurden. 97 Prozent der Frauen haben gesagt, sie hatten Schwierigkeiten, wieder in den Beruf zurückzufinden, und in Wirk­lichkeit hat es nur jede zweite Frau in Österreich geschafft, ins Erwerbsleben zurückzukehren. Das ist viel zu wenig!

Wir müssen die Chancen der Frauen hier erhöhen, und daher bin ich für jede Form der Flexibilisierung und unterstütze die Sozialpartner bezüglich ihrer zusätzlichen Vorschläge sehr.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Höllerer, bitte.

 


Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Frau Bundesministerin! Seit der Regierung Schüssel 1 haben alle Frauen – auch Bäuerinnen, Selbständige, Hausfrauen und Schülerinnen – Anspruch auf das Kinderbetreuungsgeld, und ein weiterer wichtiger Erfolg war die Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten bei der Pension – das kommt insbesondere den Frauen im ländlichen Raum zugute.

Frau Bundesministerin, welche finanziellen Mittel haben Sie vorgesehen, um Pro­gramme für die Frauen im ländlichen Raum zu fördern?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst Doris Bures: Ich habe ja in den ersten Wochen in meiner neuen Funktion alle Bundesländer bereist und habe mir ganz genau angesehen, wie die Lebenssituationen der Frauen aussehen,


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