Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung / Seite 191

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besser kooperiert werden kann, aber ich möchte mich entschieden dagegen verwah­ren, dass wir ein zentralistisches Raumordnungssystem in ganz Österreich haben. Ich glaube, die Gemeinden machen das ganz hervorragend. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Im Zuge dieser Debatte über den Baukulturreport möchte auch ich wie einige meiner Vorredner darauf hinweisen, dass dieses Thema erstmals im Rahmen einer Enquete hier in diesem Hohen Haus diskutiert wurde und dass ein Entschließungsantrag, ein Allparteienantrag im Jahr 2005 die Grundlage für die Erstellung dieses Baukultur­reportes war. Hauptverantwortung dafür getragen haben Staatssekretär Morak und Bundesminister Bartenstein. Da der Baukulturreport erst heute diskutiert wird – ich bin froh darüber, dass er diskutiert wird –, muss man sagen, da ist zweifellos ein bisschen Zeit verstrichen. Aber ich glaube, diese Zeit wurde gut genutzt.

Der Entschließungsantrag ist eine Weichenstellung in die richtige Richtung, und ich bin davon überzeugt, dass als Ergebnis dieses Baukulturreportes auch eines ganz klar herauskommt: dass hier eine Querschnittsmaterie angesprochen wird; auch das wurde schon von einigen Vorrednern andiskutiert. Eine wesentliche Grundlage dafür ist die Raumordnung. Ich denke, dass die Gemeinden und Länder ihren Auftrag sehr ernst nehmen, denn ein Grundstück ist die Grundlage für ein Gebäude, und ein Gebäude ist die Grundlage dafür, dass sich Menschen wohlfühlen; dafür gibt es natürlich individuelle Anforderungsprofile.

Natürlich gibt es auch einige Lenkungsinstrumente. Ein Lenkungsinstrument ist die Wohn­bauförderung. Ich möchte aus niederösterreichischer Sicht ein Beispiel dafür bringen, weil die Wohnbauförderung natürlich ein wichtiges soziales und nachhaltiges Förderinstrument ist. Aber auch starke ökologische Förderkriterien wurden bei der niederösterreichischen Wohnbauförderung, jetzt auch bei der neuen Wohnbau­förde­rung, angelegt. So gibt es nicht nur einen Energieausweis, der auch im Privat­bereich gefordert wird, sondern für verdichteten Wohnbau ist vorgeschrieben, dass bei acht Wohneinheiten die Förderprojekte durch den Gestaltungsbeirat gehen, und bei 30 Wohneinheiten ist auch ein Architekturwettbewerb verbindlich Voraussetzung.

Das halte ich für einen richtigen Weg! Das ist der niederösterreichische Weg, das ist niederösterreichische Handschrift. Ich glaube, das ist einerseits modern, andererseits wird man damit sowohl der Ökologie als auch der Architektur zweifellos gerecht.

Aber ich denke, Baukultur ist auch Motivation. Wir müssten Leute auf diesen Weg mit­nehmen. – Auch dazu ein Beispiel aus niederösterreichischer Sicht: Die Aktion „Niederösterreich schön erhalten – schöner gestalten“, die schon seit 20 Jahren sehr gut funktioniert, wurde seinerzeit noch von Herrn Landeshauptmannstellvertreter Erwin Pröll ins Leben gerufen, um Häuselbauer zu motivieren und auch wirklich gute Beispiele vorzuzeigen. Ich denke, es ist wichtig zu motivieren, um Baukultur auch erlebbar zu machen.

Zum Abschluss, meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich noch kurz auf den Bereich „Baukultur und Tourismus“ eingehen; auch das ist im Baukulturreport enthalten. Ich bin Bürgermeister einer Weinbaugemeinde, und ich muss sagen, es gibt auch hervorragende Beispiele im Bereich der neuen Kellertechnik, so zum Beispiel in meiner Nachbargemeinde das Weingut Aumann: ein zweckmäßiges und sehr funk­tionelles und architektonisch schönes Projekt.

Ich denke, das sind gute Beispiele, und wir sollten mit dem Baukulturreport diesen Weg weitergehen. (Beifall bei der ÖVP.)

18.03


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


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