Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung / Seite 193

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Mag. Gaßner: Ja, genau, das gehört einmal gesagt! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Warum die Aufregung, meine Damen und Herren?

Mit dem Baukulturreport 2006 sollte erstmals eine breite, umfassende Darstellung baukultureller Rahmenbedingungen in Österreich erfolgen. Er soll auch ein Leitfaden für alle Verantwortlichen im Politischen und auch im Fachlichen sein. Dieser Bau­kulturbericht kann natürlich für die Ausbildung genutzt werden und kann auch Leitfaden für Bürgermeister und für alle auf Landes- und Bundesebene Tätigen sein. Jedoch sollte er nach meiner Meinung nicht dazu beitragen, einen Vorwand zu liefern, eine neue Behörde oder eine neue Verwaltung zu schaffen. Der Staat hat genug Mög­lichkeiten, über die BIG oder über Schulen oder über Verkehrsbauten, Einfluss zu nehmen.

Dieser Baukulturbericht toppt – und das ist auch festzuhalten – selbst die bisherigen Bemühungen des zuständigen Wirtschaftsministers, Architektur und Wettbewerbe, schönes Bauen durch Preise auszuzeichnen und damit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Es ist nicht richtig, Herr Dr. Zinggl und auch Kollege Veit Schalle, dass es bisher keine Bemühungen um Baukultur gab. Unser Wirtschafts­minister hat schon vor über zehn Jahren Staatspreise für Architektur und so weiter geschaffen. Ich bin ganz besonders stolz darauf, dass gerade Tiroler Bauten immer wieder führend waren; so etwa die Schanze am Berg Isel und auch das neue Nordketten-Projekt, das uns im nächsten Jahr erfreuen wird und ebenfalls ein Beispiel für gelungene Architektur sein wird.

Zum Thema Verwaltung und Handel haben fast 50 MPREIS-Filialen in Tirol einen Preis gewonnen, und das Verwaltungsgebäude von Travel Europe – der Eigner, Toni Gschwentner, ist ein Schulfreund von mir – ist auch ein gutes Beispiel für Bauen und Tourismus.

Wünschenswert wäre es, aus diesem umfangreichen Werk eine Kurzfassung zu erstellen, die unsere Bauamtsleiter und Bürgermeister als Leitfaden nehmen könnten. Ich glaube, dass die Bürgermeister ihre Verantwortung sicher wahrnehmen werden. Ein Bürgermeister steht vor Ort in ständigem Kontakt mit seiner Bevölkerung, zum Bau­herrn, und der Bürgermeister – und da wirst du mir vielleicht recht geben, Herr Abgeordneter Reheis – ist derjenige, der auch für eine schöne Gestaltung des Dorfes verantwortlich ist, und ich meine, dass er mit diesem Leitfaden auch die entsprechen­den Möglichkeiten dafür hat.

Die Tiroler Bauordnung ist ein gutes Beispiel dafür, sie überträgt diese hohe Verant­wortung an die Bürgermeister, die wir auch wahrnehmen.

Eine nationale Bauvorschrift gibt es künftig durch die Artikel 15a-Vereinbarung; zwei Bundesländer müssen diese noch unterschreiben. Ich glaube, das reicht. Wir brauchen nicht auch noch eine nationale Bauordnung, denn diese hilft uns weder bei der Orts­kerngestaltung noch für schönere Gebäude. Vielfalt und guter Wille helfen da viel und sind bei den Bürgermeistern, Architekten und Planenden in besten Händen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.10


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Dr. Moser zu Wort gemeldet. Ich mache auf die Bestimmungen des § 58 aufmerksam. – Bitte, Frau Kollegin.

 


18.10.39

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Herr Präsident! Mein Vorredner hat behauptet, dass Herr Kollege Morak das – ist gleich Baukulturreport – durchgesetzt hat.

 


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