Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 9. April 2008 / Seite 236

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dafür, dass zu erwarten ist, dass solche Naturkatastrophen, solche außergewöhnlichen Wetterereignisse mit der Zeit, mit Zunahme des Klimawandels immer häufiger und auch heftiger werden. Und solche Maßnahmen, die wir über den Katastrophenfonds setzen, sind wichtige Maßnahmen, um die Folgeschäden bewältigen, um Menschen helfen zu können. Aber sie können nur ein Teil eines Bündels sein, Hilfe im Nachhinein ist End-of-pipe-Politik, die auch notwendig ist, die leider auch noch länger notwendig sein wird, aber sie kann nur eine Ergänzung zu einer vorausschauenden Klimapolitik sein.

Der Herr Staatssekretär hat schon auf die Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung zum Beispiel durch den Klima- und Energiefonds hingewiesen; es gibt auch noch eini­ge andere, keine Frage. Diese werden zunehmend wichtiger werden. Es wird zuneh­mend wichtiger werden, einen spürbaren österreichischen Beitrag dazu zu leisten, dass wir es schaffen, dass sich die Erdtemperaturen an der Oberfläche im Durchschnitt um nicht mehr als 2 Grad Celsius erwärmen. Dann werden wir das wahrscheinlich eini­germaßen unbeschadet überleben. Aber trotz alledem wird es notwendig sein, nicht nur diese Maßnahmen jetzt für CO2-Reduktion zu dotieren und zu zahlen, sondern auch so etwas wie Anpassungsforschung zu betreiben.

Es ist evident, dass es auch dann, wenn wir es schaffen sollten, die Temperaturerwär­mung auf 2 Grad Celsius zu stabilisieren, eine Menge Änderungen im gerade sehr sen­siblen Alpenraum geben wird. Es wird zu Änderungen beim Lawinenschutz, beim Ver­halten von Fließgewässern kommen. Auch die Schutzfunktion des Waldes wird sich ändern, schon allein auf Grund einer anderen Zusammensetzung des Waldes, die zu erwarten ist. Und all das müssen Maßnahmen sein, die wir ergreifen, um einerseits Ka­tastrophen im Ausmaß und in der Menge zu verhindern und um andererseits Gesund­heitssysteme, Sozialsysteme, Schutzsysteme ganz einfach auf ein geändertes Klima anzupassen.

Ich denke, dass die ganze Debatte einmal mehr zeigt, dass es wirklich Sinn macht, Maßnahmen zum Klimaschutz vor allem im Inland zu ergreifen und vor allem hier zu setzen. Natürlich wird es auch notwendig sein, rein Kyoto-Protokoll-technisch für diese erste Berechnungsperiode, in der wir mittendrin stecken, auch Gelder über andere Maßnahmen auszugeben und CO2-Reduktion via Zertifikate zu lukrieren. Aber wirklich nachhaltige Politik können wir nur dann betreiben, wenn wir unsere eigene CO2-Basis im Land senken, wenn wir damit hier auch Wertschöpfung betreiben, Arbeitsplätze ge­nerieren, Know-how zur Verfügung stellen und weiterentwickeln.

Ich denke, dass wir auf diesen Teil der Politik in Zukunft noch sehr viel mehr Wert le­gen werden müssen. Wenn wir Strafe zahlen müssen wegen Nichterreichung eines Kyoto-Ziels, dann wird das auch sehr viel Geld sein, aber wir werden uns nicht aussu­chen können, was mit diesem Geld passiert. Wenn wir hier sinnvoll investieren, können wir das sehr wohl beeinflussen. Dafür gibt es, wie ich meine, sehr viele intelligente Möglichkeiten. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.11


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Hagenhofer. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.11.16

Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Die Novellierung des Katastrophenfondsgeset­zes, die wir jetzt vornehmen, ist, wie ich meine, eine ganz wesentliche Voraussetzung da­für, dass Hilfe rasch geleistet werden kann. Rasche Hilfe tut not und ist unerlässlich,


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