Die Einsparung dieses gesamten Beamtenapparates würde kurzfristig zig Millionen und langfristig Hunderte Millionen ersparen. Die dort beschäftigten Beamten – es handelt sich um Juristen und Vertragsbediensteten-Personal und Büropersonal – können, ohne dass Arbeitsplätze weggenommen würden, in die normale Verwaltung übergeführt werden, vornehmlich in die Finanzverwaltung und auf andere entsprechende öffentliche Dienstposten. Und diese gesamte Vertretungstätigkeit des Bundes, die sowieso vom Ansatz her von den Ministerien initiativ besorgt wird – alle Informationen kommen von den Ministerien –, kann ganz so, wie es in anderen Staaten der Welt üblich ist, durch zugelassene Rechtsanwälte besorgt werden. Das würde zu einer gigantischen Einsparung führen, zu einem nicht unbeträchtlichen Ersparnispotenzial in den Ausgabenverwaltungsstrukturen und zu einem Rückfluss an Steuern an die Behörde.
Der letzte Satz hiezu: Der unmittelbare Anlass für diese Wortmeldung, die bei Gott nicht die letzte sein wird, ist, dass die pflichtgemäße Vertretung durch die Finanzprokuratur ausgedehnt werden soll: vom Bund, den sie schon bisher vertrat, auch auf die Vertretung von Ländern und Gemeinden. – Die Finanzprokuratur gehört abgeschafft! – Danke. (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ.)
20.57
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Faul. Ebenfalls 2 Minuten Redezeit. – Bitte.
20.57
Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rechnungshofes! Weil ich letztes Mal diese Idee – und das wurde ja auch schon angesprochen – mit den Aufsichtsratsvorsitzenden ein bisschen ins Spiel gebracht habe und die Kollegen gemeint haben, das ist ein bewährtes, altes Instrument, das kann man nicht ersetzen, das war immer so und soll so bleiben, darf ich Folgendes berichten:
Ich habe am Wochenende ein interessantes Erlebnis gehabt. Zwei große Aufsichtsratsvorsitzende – einen im Versicherungsbereich und einen im kaufmännischen Bereich – habe ich gefragt: Was sagt ihr zu eurer Funktion? – Und beide haben gesagt: In Wirklichkeit sind wir bei den Firmen nicht sehr gewollt! – Da fragte ich: Warum nicht?, und sie sagten: Weißt du, wir zwei sind diejenigen, die sich die Bilanzen anschauen, die sich die Rückstellungen anschauen, die sich die entnommenen Gewinne anschauen und die sich vor allem die Vorstandsverträge anschauen, und deswegen wollen sie uns nicht!
Und einer von ihnen sagte: Wenn du heute als Beispiel den Huber von den ÖBB nimmst, dann müsste das einer gewesen sein, der eine amerikanische Eisenbahn mit einem riesigen Erfolg geführt hat, damit er zu so einem Cash kommen kann – und vor allem zu diesen Nebenverträgen: Die private Versicherung wird bezahlt, der Haushalt wird bezahlt, das Auto, das Auto für die Frau, die Unfallversicherung, die Lebensversicherung! Da kommen so viele Dinge zusammen, sagte er, das ist einfach unfassbar. Und er würde auch dafür plädieren, dass man das einfach regulieren muss.
Wir haben das Beispiel Huber angesprochen, und diesbezüglich sagen beide Aufsichtsratspräsidenten: Das sind Verträge, die diese Nebenbeschäftigungen nicht definitiv ausgeschlossen haben, sonst könnte er das nie machen! Er könnte nie seine Frau dort anstellen, er könnte nie diese Immobilienfirma dort auslagern. – Und ich habe das nachgerechnet, Herr Präsident: Wenn die ÖBB das einer Maklerfirma gegeben hätten – Raiffeisen, den Sparkassen, wem auch immer –, dann hätten sie maximal 3 Prozent gezahlt, und bei einer Wertsumme in dieser Höhe hätten sie nur 2 Prozent ge-
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