Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 9. April 2008 / Seite 282

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Ich erinnere mich zurück, dass es, als wir die Universitätsreform beschlossen, zu gro­ßen Aufregungen kam, weil man beispielsweise in Innsbruck die Medizinische Univer­sität von der normalen Universität, der Stammuniversität, trennte. Damals beklagte man, dass dadurch die Zusammenarbeit erschwert werden würde. – Ich glaube, ein Beschluss wie der heutige Staatsvertrag erinnert uns daran, dass Forschung und wis­senschaftliche Zusammenarbeit global und international sind und nicht nur über die Straße reichen und dass hier andere Distanzen zu überwinden sind als in einem ein­heitlichen rechtlichen Konglomerat.

Ich muss sagen, ich habe es ganz interessant gefunden, heute da und dort auch über das neue UG zu diskutieren. Ich freue mich auf die Enquete, die wir am Freitag abhal­ten werden, in der wir zum ersten Mal im Diskurs untereinander die verschiedenen Ak­teure und Stakeholder anhören wollen und werden. Ich bin überzeugt, dass davon neue Impulse für die zukünftige Forschungs- und Wissenschaftspolitik in Österreich ausgehen werden.

Ich danke unserem Bundesminister dafür, dass er sich diesem offenen Dialog immer stellt und sehr flexibel auf die Anliegen der einzelnen Interessengruppen eingeht. Das ist nicht selbstverständlich, weil das hier sehr schwierig ist. In der Kooperation und im Vergleich mit anderen Ländern wie Indien, von dem richtigerweise bemerkt wurde, dass dort der Nachwuchs an Forscherinnen und Forschern sehr groß ist, kann ein klei­nes Land wie Österreich nicht mit Masse bestehen, sondern allenfalls mit Qualität.

Deswegen hoffe ich, dass wir in Österreich ein Spitzenforschungs‑ und Spitzenwissen­schaftsinstitut, das wirklich auf dem Toplevel Europas ist, etablieren werden. Ich freue mich darauf, dass wir gemeinsam mit dem Herrn Bundesminister unter Einbeziehung der besten Köpfe aller österreichischen Universitäten, forschenden Einrichtungen und Unternehmen eine international bekannte Einrichtung errichten wollen und errichten werden, denn das ist ein Markenstein, den wir, wie ich glaube, für die gesamte Wissen­schaftslandschaft in diesem Lande brauchen.

Wir sind hier noch nicht ganz so schnell unterwegs, wie ich es mir wünschen würde, und ich bitte den Herrn Bundesminister, dass wir hier wieder einen Zahn zulegen. – Danke vielmals. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

21.36


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Auer. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


21.37.04

Abgeordneter Dipl.-Ing. Klaus Hubert Auer (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Werte Damen und Herren! Diese internationalen Abkommen sind wichtig, das wurde von den Vorrednern schon gesagt. Das fördert die Mobilität unserer Wissen­schafter, vor allem unserer jungen Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Gerade die diesbezügliche Kooperation mit Indien ist eine ganz interessante Angelegenheit, denn ein Land mit einem derartigen Wirtschaftswachstum bringt durchaus auch Zu­kunftschancen nach Österreich mit.

Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die IT-Branche in der Industrie derzeit mit plus 30 Prozent Wachstum oder die Biotechnologie mit plus 35 Prozent und mehr unter­wegs sind, dann wird klar, warum gerade Universitäten wie die Universität für Boden-


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