Schmied zum Beispiel vorschlagen, um diese unterschiedliche Benotung da zu verändern oder in der Folge zu anderen Eignungstests zu kommen? Ihre Antwort war: „Die Endauswertung der Studie wird für April 2008 erwartet.“
Jetzt kenne ich mich aber aus, Herr Minister! Ihre Zukunftsperspektiven sind glasklar, Sie haben ein wirklich politisches Ziel vor Augen, wo Sie hinwollen, und das lautet: „Die Endauswertung der Studie wird für April 2008 erwartet.“
Herr Minister! Ich fordere Sie dringend auf, erstens für eine bessere Qualität der Lernvorgänge und damit der Absolventinnen und Absolventen an den Medizin-Unis sowie dafür zu sorgen, dass nicht Prüfungen an Universitäten Sinn erfassendes Lernen bestrafen und davon abhalten. Das sollte das Mindeste sein.
Ich fordere Sie zweitens auf, der in den letzten Jahren Platz greifenden Diskriminierung von Frauen an der Universität, die Medizin unterrichtet und lehrt, ein Ende zu bereiten und sich nicht in Plattitüden zu flüchten, wie: Die Mädchen haben eben im Schulsystem ihre guten Noten geschenkt bekommen.
Wir wissen, welche Bilder dahinter stecken. Diese Bilder sind im 21. Jahrhundert sicherlich nicht mehr zeitgemäß. Ob sie es in vergangenen Jahrhunderten jemals waren, weiß ich nicht, aber ich kann Ihnen eines garantieren: Die Mädchen und Frauen in Österreich haben allesamt genügend Zeug dazu, Medizin zu studieren, im gleichen Ausmaß wie die Burschen und Männer. Schauen Sie, dass Mädchen und Frauen nicht durch die Prüfungen an der Universität diskriminiert werden! (Beifall bei den Grünen.)
15.10
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer Stellungnahme hat sich nun Herr Bundesminister Hahn zu Wort gemeldet. Herr Bundesminister, auch Ihre Redezeit soll 10 Minuten nicht übersteigen. – Bitte, Sie sind am Wort.
15.10
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Johannes Hahn: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau Abgeordnete, mit der Einleitung und mit dem Schluss Ihres Statements gehe ich ja durchaus konform. Wenn ich das noch einmal in Erinnerung rufen darf: Wir sind völlig d’accord, dass uns beide, und nicht nur uns beide, sondern ich nehme an, alle hier im Haus und auch darüber hinaus, die Ergebnisse bei den EMS-Tests überrascht haben. Daher habe ich entgegen dem Ratschlag sogar von Mitgliedern meines Frauenpolitischen Beirates im Ministerium, wo eben Wissenschaftlerinnen sitzen, die gesagt haben, man sollte sich das noch ein Jahr anschauen, weil vielleicht ein Jahr zu wenig aussagekräftig ist, dennoch die Frau Prof. Spiel gebeten und beauftragt, hier eine Studie zu machen.
Sie hat diese Studie gemacht, und das, was ich gleich einmal zurückweisen muss, nicht im Auftrag der Frau Spiel, sondern weil es mir wirklich ein Anliegen ist, ist: Sie können hier alles Mögliche in den Raum stellen, aber dass es sich hier um eine schlampige Studie handelt, das muss ich wirklich in Bausch und Bogen zurückweisen! Sie sind herzlich eingeladen, sich durch diese Studie inhaltlich und umfänglich durchzuarbeiten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Wir haben aus dieser Studie gewisse Erkenntnisse gezogen, beziehungsweise gibt es Ergebnisse, die man noch entsprechend weiterverfolgen muss. Wir haben Anfang Dezember die ersten Ergebnisse präsentiert, und hier hat es in der Tat einige Schlussfolgerungen gegeben, auf die die Universitäten unmittelbar reagiert haben, indem sie österreichischen Maturantinnen und Maturanten die Möglichkeit bieten, sich in umfangreichen Vortests, Schulungen et cetera für diese Tests, die Anfang Juli stattfinden werden, entsprechend zu qualifizieren. Unter anderem macht zum Beispiel die Med-Uni Wien, glaube ich, am 23. Mai hier in Wien mit über 600 Kandidatinnen und
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