Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 8. Mai 2008 / Seite 59

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klingt –, als wenn man fünf blaue Pillen in eine Packung gibt, wobei das noch dazu – so wie es der Abgeordnete Maier geschildert hat – in einem kleinen Kellerlabor erfol­gen kann, dann ist es doch logisch, dass es zu solchen Diskrepanzen kommt.

Man sieht einem Medikament den inneren Wert, nämlich die Forschungsarbeit, die drinnen steckt, um ein Medikament bis zur Marktreife und Zulassung zu bringen, nicht an. Auch die Produktion selbst ist meistens nicht der hohe Kostenfaktor, sondern die Forschung und Entwicklung sind es. Daher ist es plausibel, dass eine dermaßen hohe Differenz in der Gewinnspanne liegt, weil die Herstellung sehr wenig kostet.

Wir bemühen uns, den Fahndungsdruck zu erhöhen. Wenn es uns gelingt, auch in den Produzentenländern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, insbesondere in Indien und China, dann werden wir einen wichtigen Teilfortschritt im Kampf gegen die Produktpira­terie erreichen können.

In Summe kann man sagen: Das österreichische Parlament, die österreichische Voll­ziehung, aber vor allem die in Österreich damit befassten Behörden führen hier einen Kampf im Interesse der Gesundheit und des Wohles der Konsumenten und einen Kampf zum Schutz der Wirtschaft und damit letztlich zum Schutz der Arbeitskräfte. Diese Arbeit ist eine wertvolle, die wir weiter intensivieren werden. Wir werden alle Verbesserungsvorschläge so wie in der Vergangenheit auch künftig berücksichtigen. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

11.07


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Jakob Auer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


11.07.47

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es gibt wohl, so glaube ich, kaum jemanden in diesem Haus, der vor Jahren schon ein so ausgeprägtes Bewusstsein für dieses Thema hatte wie Jacky Maier. Daher: Wenn jemandem in diesem Haus der uneingeschränkte Ap­plaus gebührt für etwas, das mitgeholfen hat, Bewusstsein zu schaffen, Sensibilität zu erzeugen, so ist das Kollege Maier. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Ing. Ho­fer.)

Meine Damen und Herren, ja, es ist dem Zoll zu danken – das ist gar keine Frage –, es ist dem Zoll Respekt und Anerkennung für dessen Arbeit entgegenzubringen. Aber letztlich ist das immer etwas, was im Nachhinein geschieht. Die Frage, die bereits von jeder Rednerin/jedem Redner aufgeworfen wurde, ist die: Wie kann man im Vorhinein etwas tun, damit das Bewusstsein dafür da ist? Es ist traurig – fast beschämend, müsste man sagen –, dass es trotz der Informationskampagne immer noch so viele Menschen gibt, die diesen Täuschungen unterliegen und sich von der „Geiz-ist-geil-Mentalität“ und von dem Slogan „Billig ist gut“ zum Kauf von Produktfälschungen verlei­ten lassen.

Daher wäre auch an das Verantwortungsbewusstsein der Medien zu appellieren, ob denn nicht mitgeholfen werden könnte, Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu schaf­fen, indem eine Informationskampagne des Bundes unterstützt wird und man sich fragt, ob es tatsächlich notwendig ist, jedes Inserat anzunehmen. Das wäre eine Mög­lichkeit, Mitverantwortung zu tragen im Kampf gegen Produkte, die gesundheitsschädi­gende Auswirkungen haben.

Natürlich hat jeder Einzelne persönlich Verantwortung zu tragen, das ist gar keine Frage, aber es wäre – und da gebe ich der Kollegin von den Grünen völlig recht – viel mehr an Information notwendig, denn offensichtlich haben es 12 Prozent erst dann be-


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