Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 8. Mai 2008 / Seite 76

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wegen, weil zwar nicht der Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen besser wird – da gibt es eine physikalische Grenze, die man nicht überschreiten kann –, aber die Her­stellung günstiger wird, da die Stückzahlen steigen, da auch die Technik nicht stehen bleibt und immer wieder neue Möglichkeiten gefunden werden, erneuerbare Energien kostengünstig zur Verfügung zu stellen.

Zum Antrag der Grünen: Wir werden diesem Antrag nicht zustimmen – nicht, weil wir wollen, dass die Wachau verbaut wird, sondern weil es bereits ein Pilotprojekt in der Wachau gibt. Da ist ein kleines Kraftwerk im Einsatz, das völlig anders aussieht als jene, die wir gewohnt sind. Da wird dieses kleine Flusskraftwerk mit Ketten an der Flusssohle befestigt, es fließt das Wasser durch, man sieht an der Oberfläche nur eine kleine Flosse, die aus dem Wasser herausschaut, und dieses kleine Kraftwerk kann etwa 30 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen.

Wie ich überhaupt glaube, dass im Bereich der Kleinwasserkraft in Österreich noch sehr, sehr viel zu tun ist! Ich habe da einen Zugang, weil ich in einer kleinen Gemeinde im Süd-Burgenland aufgewachsen bin, in der es ein E-Werk gibt und eine Kleinwasser­kraftanlage mit 150 Kilowatt betrieben wird. Das ist ein wunderschönes Stück Natur, es wird dort seit vielen, vielen Jahren, seit mehr als hundert Jahren Strom zur Verfügung gestellt. Ich glaube, dass wir diese Kleinwasserkraftwerke in Österreich noch weiter for­cieren können. (Abg. Grillitsch: Das heißt, das Ökostromgesetz ist ein gutes Gesetz!)

Nein, das Ökostromgesetz ist kein gutes Gesetz, weil wir schon bei der letzten Novelle gesehen haben ... (Abg. Grillitsch: Es ist aber genau für diesen Bereich ...!) In diesem Bereich ja, aber seit der letzten Novelle wurde beispielsweise kein einziges Windkraft­werk mehr in Österreich gebaut. Auch die jetzt vorgestellte Novelle (Abg. Grillitsch: Kollege Auer wird ...!) greift in vielen Bereichen entweder falsch oder nicht weit genug, weil wir diese Investitionssicherheit nicht haben, und zwar jene Sicherheit, die zum Bei­spiel die Betreiber von fossilen Anlagen bekommen. Es sind ja wieder Kraft-Wärme-Kopplungen geplant, in denen fossile Energieträger eingesetzt werden und die natür­lich auch von Österreich großzügig gefördert werden sollen.

Ich bin der Meinung, wir müssen hier Mut beweisen. Mut kann man nicht kaufen. Mut müssen wir beweisen, und wir müssen uns von diesem Weg verabschieden.

Meine Damen und Herren! Den Antrag der Kollegin Bayr werden wir unterstützen. Ich merke und habe auch an Ihrem Redebeitrag gesehen, dass Sie lieber heute als mor­gen die zur Verfügung stehenden Mittel ausschließlich in Österreich einsetzen möch­ten, aber aus Treue zum Koalitionspartner diesen Weg noch nicht beschreiten.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass Investitionen in Windkraftwerke in China, in Wärmedämmungsmaßnahmen in Russland und was auch immer für uns nur einen Notfallplan darstellen, wenn wir die Ziele in Österreich nicht erreichen. Da aber Bundesminister Pröll gesagt hat, dass wir auf einem guten Weg sind, sehe ich diesen Notfall nicht. Wir werden daher diesem Entwurf nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

12.07


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Jakob Auer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


12.07.26

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In vielen Bereichen könnte man Kollegen Hofer durchaus zustimmen, gar keine Frage. Vor allem auch in dem Punkt – das gefällt mir besonders, Herr Kollege Hofer –, dass er gemeint hat: Mut kann man nicht kaufen, den muss man haben. Offensichtlich ist bei ihm oder in seiner Fraktion jetzt der Mut


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